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Das Gutachten des Sachverständigen für Brandursachenermittlung im Strafverfahren: Forschung - Methoden - Qualitätsanforderungen

Hölemann, Hans

Abstract

Für Gutachten von Sachverständigen für die Brandursachenermittlung in Gerichtsverfahren gibt es bis jetzt keine festgeschriebenen Kriterien, mit denen die Qualität solcher Gutachten bewertet werden kann. Zwar werden Regeln für die Gliederung von Gutachten allgemein beachtet und auch das Eliminationsverfahren zum Ausschluss von denkbaren aber unwahrscheinlichen Zündquellen wird überall angewendet, aber darüber hinaus variieren die an der Brandstelle angewendeten Methoden und vor allem ihre Darstellung erheblich. Dabei ist es unerlässlich, dass die Ausführungen des Primärgutachtens für das Gericht und auch für einen Zweitgutachter ohne große Probleme nachzuvollziehen sind. Einige Grundsätze aus einem Vortrag vor dem Strafrechtskolloquium des Düsseldorfer Anwaltsvereins, die bei der Anfertigung von Gutachten zu beachten sind, werden dargestellt. Unter anderem werden dabei die erheblichen Veränderungen diskutiert, die sich durch die Löscharbeiten an der Brandstelle ergeben und die eine Analyse der Brandursache erheblich erschweren können. Es wird auf die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Fotodokumentation hingewiesen und die Notwendigkeit betont, bei der Analyse von Brandrückständen auf moderne technische Hilfsmittel zurückzugreifen. Ebenfalls hervorgehoben wird die Gefahr, dass der Sachverständige sich zu frühzeitig auf ein subjektiv empfundenes Szenario festlegt und dieses dann 'kreativ' mit unzureichenden Beweismitteln zu belegen sucht. Die Spurensuche und die Bestandsaufnahme muss daher sorgfältig erfolgen und getroffene Annahmen sind einer Plausibilitätskontrolle zu unterziehen, beispielsweise durch entsprechende Versuche. Dass bei mangelnder Sorgfalt völlig falsche Brandursachen ermittelt werden, zeigt ein Beispiel.