Produktmodell basierte Simulation des Ressourcenbedarfs von Bauwerken: Fid-Bau Portal

Produktmodell basierte Simulation des Ressourcenbedarfs von Bauwerken

Wassouf, Z. / Egger, M. / Treeck, C. van / Rank, E. / Neuberg, F.

Herstellung, Nutzung und Erhaltung von Bauwerken erfordern einen erheblichen Anteil des gesamten Verbrauchs an natürlichen Ressourcen in unserer Gesellschaft. Zudem stellen die zur Entsorgung anfallenden Bauabfälle eine wesentliche Umweltbelastung dar. Folglich ist eine Betrachtung des Primärenergie- und des Ressourcenverbrauchs über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Durch den Einsatz von Planungshilfsmitteln wie zum Beispiel von Sach- und Ökobilanzen in frühen Phasen des Bauwerksentwurfs können unter anderem der Verbrauch an nicht erneuerbaren Energieträgern, der Verlauf von Stoffströmen, die Ressourcenentnahme und die Emissionen abgeschätzt und somit eine Begrenzung und Reduzierung dieser Ströme erreicht werden. Zum Erreichen dieser Ziele wurde ein Produktmodell basierter Ansatz verwendet und auf der Basis des CAD Systems Architectural Desktop (ADT) mit Hilfe der Erweiterung Ro-CAD zur Modellierung der Gebäudeanlagentechnik implementiert. Durch die internetbasierte Anbindung an einen ökologischen Typenkatalog, der auf einem zentralen Server zur Beschreibung bauteilspezifischer Emissionen vorgehalten wird, steht eine Technik zur Verfügung, die den bislang bestehenden enormen Aufwand für die Gebäudebeschreibung deutlich zu reduzieren vermag. Zur Kalkulation der während des Betriebes auftretenden ökologischen Belastungen wurde ein Informationsmodell als Kombination der Gebäudehülle und der technischen Gebäudeausstattung entwickelt, das es dem Nutzer erlaubt, dynamische Kenngrößen direkt abzulesen und die Anlagentechnik daraufhin zu optimieren. Zukünftiges Ziel ist die Erweiterung des Modells hinsichtlich einer Schnittstelle zur Anbindung an dynamische Simulationsverfahren mit zonaler Diskretisierung des Gebäudemodells. Dieses Vorgehen ist insbesondere bei der Bewertung von Energiekonzepten, die einen hohen Anteil an aktiver und passiver Solarenergienutzung aufweisen, von Bedeutung.