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Murkraftwerk Leoben
Die Verbund-Austrian Hydro Power ist Bauherr, Projektant und Betreiber des Murkraftwerks Leoben. Die hier projektierte Kraftwerksbaustelle erstreckt sich von der Stauwurzel in Göss bis zum Ende der Unterwassereintiefung über eine Gesamtlänge von 4.8 km. Das neue Kraftwerk wurde als Flussstauwerk errichtet, es soll im Jahresdurchschnitt Strom für 14000 Haushalte erzeugen. Das Hauptbauwerk wurde in einer 58 m breiten, 120 m langen und bis zu 16 m tiefen Baugrube errichtet. Die Gründung des Kraftwerksgebäudes erfolgte durchweg auf Phyllitfels, in den der erforderliche Baugrubenaushub um bis zu 4 m hineinreicht. Die Anker der beiden unteren Horizonte wurden im Phyllit verankert, die oberen Horizonte im darüber liegenden Quartär. Die Verankerung der meist sechslitzigen Anker erfolgte mit eigenen Verankerungskörpern für jeweils 2 Litzen. Das Hauptbauwerk besteht aus einer zweifeldrigen Wehranlage und dem Krafthaus mit zwei Kaplan-Pit-Turbinen mit 5 Grad geneigter Achse. Die Wehranlage hat 2 Wehrfelder mit je 14,5 m Breite. Die Pfeiler (Landpfeiler, Mittelpfeiler, Trennpfeiler) sind mit der Wehrfeldplatte biegesteif verbunden. Die Tosbeckenplatte ist aus 1,6 m starkem bewehrten Konstruktionsbeton und darüber aus einer mattenbewehrten 20 cm starken abriebfesten Hartbetonschicht aufgebaut. Der Wehrhöcker ist an seiner Oberfläche mit einer hinterbetonierten Stahlpanzerung belegt. Ober- wie unterwasserseitig schließt die 39,7 m lange Wehranlage mit einem Sporn ab. Ober die Wehranlage spannt sich oberwasserseitig des Wehrverschlusses eine Betonbrücke. Insgesamt wurde das gesamte Bauwerk in 380 Blöcke gegliedert, die mittlere Blockkubatur betrug beim Tiefbau 75 Kubikmeter und beim Hochbau 35 Kubikmeter. Die großen Wandflächen wurden mit einem Rahmenschalungssystem hergestellt. Beim Krafthaus weist ein großer Teil der wasserberührten Betonflächen dem hydraulischen Profil entsprechend gekrümmte Formen auf. Bindemittelgemisch verwendet man Portlandzement und ca. 20 % Flual aus einem Dampfkraftwerk Die Zuschlagstoffe wurden aus dem Unterwasseraushub gewonnen und ca. 2,5 km flussab der Baustelle mittels Brechen, Sieben in 5 Korngruppen und Waschen aufbereitet. Das aus der Mur gewonnene aufbereitete Material erwies sich als gut geeignet, die 56-Tage Druckfestigkeiten lagen zwischen 45 MPa und 55MPa. Die Lagerkonsolen für die Einleitung der Segmentlagerkräfte im Wehr, der Wehrbrücke sowie einige Schwerlastdecken sind Bauteile mit höchstem Beanspruchungsniveau. Schwerlastdecken, Lasteinleitungsbereiche, Umwandungen von Anlagenräumen sowie Bauteile des Hochbaues und auch die Wehrbrücke wurden mit bis zu 180 kg/m3 großzügig bewehrt. Zur Einleitung der Segmentlagerkräfte in die Wehrpfeiler wurde zur sicheren Vermeidung von Rissbildungen eine Vorspannbewehrung eingebaut. Generell bildeten auch ökologische Betrachtungen eine große Rolle bei der Bauausführung.
Murkraftwerk Leoben
Die Verbund-Austrian Hydro Power ist Bauherr, Projektant und Betreiber des Murkraftwerks Leoben. Die hier projektierte Kraftwerksbaustelle erstreckt sich von der Stauwurzel in Göss bis zum Ende der Unterwassereintiefung über eine Gesamtlänge von 4.8 km. Das neue Kraftwerk wurde als Flussstauwerk errichtet, es soll im Jahresdurchschnitt Strom für 14000 Haushalte erzeugen. Das Hauptbauwerk wurde in einer 58 m breiten, 120 m langen und bis zu 16 m tiefen Baugrube errichtet. Die Gründung des Kraftwerksgebäudes erfolgte durchweg auf Phyllitfels, in den der erforderliche Baugrubenaushub um bis zu 4 m hineinreicht. Die Anker der beiden unteren Horizonte wurden im Phyllit verankert, die oberen Horizonte im darüber liegenden Quartär. Die Verankerung der meist sechslitzigen Anker erfolgte mit eigenen Verankerungskörpern für jeweils 2 Litzen. Das Hauptbauwerk besteht aus einer zweifeldrigen Wehranlage und dem Krafthaus mit zwei Kaplan-Pit-Turbinen mit 5 Grad geneigter Achse. Die Wehranlage hat 2 Wehrfelder mit je 14,5 m Breite. Die Pfeiler (Landpfeiler, Mittelpfeiler, Trennpfeiler) sind mit der Wehrfeldplatte biegesteif verbunden. Die Tosbeckenplatte ist aus 1,6 m starkem bewehrten Konstruktionsbeton und darüber aus einer mattenbewehrten 20 cm starken abriebfesten Hartbetonschicht aufgebaut. Der Wehrhöcker ist an seiner Oberfläche mit einer hinterbetonierten Stahlpanzerung belegt. Ober- wie unterwasserseitig schließt die 39,7 m lange Wehranlage mit einem Sporn ab. Ober die Wehranlage spannt sich oberwasserseitig des Wehrverschlusses eine Betonbrücke. Insgesamt wurde das gesamte Bauwerk in 380 Blöcke gegliedert, die mittlere Blockkubatur betrug beim Tiefbau 75 Kubikmeter und beim Hochbau 35 Kubikmeter. Die großen Wandflächen wurden mit einem Rahmenschalungssystem hergestellt. Beim Krafthaus weist ein großer Teil der wasserberührten Betonflächen dem hydraulischen Profil entsprechend gekrümmte Formen auf. Bindemittelgemisch verwendet man Portlandzement und ca. 20 % Flual aus einem Dampfkraftwerk Die Zuschlagstoffe wurden aus dem Unterwasseraushub gewonnen und ca. 2,5 km flussab der Baustelle mittels Brechen, Sieben in 5 Korngruppen und Waschen aufbereitet. Das aus der Mur gewonnene aufbereitete Material erwies sich als gut geeignet, die 56-Tage Druckfestigkeiten lagen zwischen 45 MPa und 55MPa. Die Lagerkonsolen für die Einleitung der Segmentlagerkräfte im Wehr, der Wehrbrücke sowie einige Schwerlastdecken sind Bauteile mit höchstem Beanspruchungsniveau. Schwerlastdecken, Lasteinleitungsbereiche, Umwandungen von Anlagenräumen sowie Bauteile des Hochbaues und auch die Wehrbrücke wurden mit bis zu 180 kg/m3 großzügig bewehrt. Zur Einleitung der Segmentlagerkräfte in die Wehrpfeiler wurde zur sicheren Vermeidung von Rissbildungen eine Vorspannbewehrung eingebaut. Generell bildeten auch ökologische Betrachtungen eine große Rolle bei der Bauausführung.
Murkraftwerk Leoben
Grillitsch, Johannes (author) / Hochkofler, Othmar (author)
Zement und Beton ; 2-9
2006
8 Seiten, 13 Bilder, 5 Tabellen
Article (Journal)
German