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Seebad Kaltern - Skulpturale Flächentragwerke

Taferner, Josef / Sodeikat, Christian / Bergmeister, Konrad

Im Beitrag wird der Entwurf und die konstruktive Umsetzung des Neubaus des Freibades am Kalterer See beschrieben. Dabei geht es um ein Projekt, das von Beginn an im Spannungsfeld stand zwischen technisch Machbarem und wirtschaftlich Vertretbarem. Die Umsetzung des Projektes erforderte höchste Anstrengungen aller am Bau Beteiligten und den Einsatz der modernsten Technologien im Planungs- und Bauprozess, wobei die Realisierung der anspruchsvollen Geometrie des skulpturalen Entwurfs teilweise nur mit Selbstverdichtendem Beton möglich war. Das Freibad wurde aus gestalterischen Gründen als monolithisches Bauwerk, ohne jede Bauwerksfuge geplant. Die filigrane Konstruktion besteht primär aus Stützkernen, mit zahlreichen sich schneidenden Teilflächen und einer aufgeständerten Plattform aus Flächentragwerken. Die komplexen Formen der einzelnen Bauteile sind dabei so ausgebildet, dass die Funktionen des Freibades und der Technik erfüllt und die konstruktiven Beanspruchungen sicher abgetragen werden können. Die statisch/konstruktive Durchbildung des Bauwerks wurde mit nichtlinearen FE-Modellen sowie mit plausiblen Stabwerksmodellen und plastischen Tragfähigkeitsüberlegungen durchgeführt, wobei ein realistischer Ansatz der mechanischen Kennwerte und Werkstoffgesetze der verwendeten Baustoffe wichtig war. Der entwickelte SVB war zur Umsetzung der Konstruktionsvorgaben sehr gut geeignet, wobei auch seine Grenzen deutlich wurden: eine porenfreie Herstellung kontergeschalter Flächen war nur eingeschränkt möglich. Es bestätigte sich, dass bei SBV sehr sorgfältig gearbeitet werden muss und Detailpunkte wie Verarbeitungszeit, Fleißmittel(nach)dosierungen, Fließ- und Entlüftungsstrecken, Füllstand von Aufgabetrichtern oder exakte Einhaltung der Betonrezepturen beachtet werden müssen. Entsprechend ist geschultes Personal nötig.