A platform for research: civil engineering, architecture and urbanism
Beurteilung der Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von dauerhaft rückverankerten Bauwerken
Daueranker können nicht von außen begutachtet werden und sind trotzdem für die normgemäße Lebensdauer von bis zu 100 Jahren ausgelegt. Es wird von der Erfassung, Analyse und Bewertung von rückverankerten Bauwerken im Verantwortungsbereich des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (LS NRW) berichtet. Von 45 potentiell gefährdeten Bauwerken kann für 14 Bauwerke eine unmittelbare Gefährdung nicht ausgeschlossen werden. Die Analyse und Bewertung beruht dabei auf der Fragestellung, ob plötzliches Versagen möglich ist, obwohl alle äußeren Hinweise gegen eine Gefährdung der lokalen oder globalen Standsicherheit sprechen. Insbesondere Bauwerke, die in der zulassungslosen Zeit, also vor Inkrafttreten der DIN 4125-1 1972 und 4125-2 1976, hergestellt worden sind, können nicht per se als dauerhaft standsicher eingestuft werden. Ein Verfahren wird vorgestellt, wie aus einer vergleichsweise einfachen Betrachtung eine Gefährdung grundsätzlich ausgeschlossen werden kann. Der zentrale Bestandteil zur Analyse der erfaßten rückverankerten Stützwände, Brücken und Hangsicherungen ist die Sichtung der Bauwerksunterlagen. Sie sind ähnlich wie die Besichtigung und Bauwerksprüfung (vielfach im Gegensatz zu Brücken) teilweise lückenhaft, so daß nicht immer umfassende Unterlagen eingesehen werden können. Insbesondere zu den Ankern liegen oft keine verwertbaren Aussagen vor, was nicht zuletzt an der zulassungslosen Zeit und den damaligen mangelhaften Prüfmöglichkeiten liegt und Anlaß dieser Untersuchung ist. Das zweistufige Untersuchungskonzept zur Analyse der Bauwerke umfasst die Aspekte Korrosion (Anker bekannt, Zulassung vorhanden? Doppelter Korrosionsschutz? Spannstahl SpRK - gefährdet?). Daraus erfolgt die Einteilung in '(möglicherweise) gefährdet' oder 'in Ordnung'. Bei potenzieller Gefahr werden die Aspekte Gefährdungssituation (Verkehrsteilnehmer, unbeteiligte Dritte, Sachschäden), Planungsgrundlagen (Belastungsrichtung, -größe und -art, Boden- und Grundwasserqualität, örtliche Verhältnisse) und Bauwerksprüfung (Schadensdokumentation, Ergebnisse von Messungen, Zustandsnote) untersucht. Ist das Gefährdungspotenzial hoch, oder wurden die Planungsgrundlagen erheblich geändert oder sind bereits Schäden vorhanden, erfolgt die Prüfung der Ankerköpfe sowie eine Analyse der Robustheit des Gesamtsystems Bauwerk - Anker - Boden. Resultierend erfolgt die Einleitung von Maßnahmen: OSA, Kathodischer Korrosionsschutz, Ankeraustausch, Bauwerksertüchtigung.
The Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (LS NRW) is in change of numerous constructions including ground anchors, which naturally cannot be monitored from the outside, although they are designed for a life cycle up to 100 years. Particular constructions, which were built before proper design rules have been implemented in the design process for permanent anchors, it is questionable whether they can fulfill their duty under permanent stress. Therefore this paper reports the gathering, analysis and evaluation of these constructions. The analysis and evaluation aimed of to distinguish between a sudden failure without any notice before or a stepwise failure, when a collapse gradually occurs. A procedure is presented to basically exclude the risk of an abrupt collapse by using comparatively simple considerations. The gathering results in 45 possibly endangered constructions. For 14 of them an immediate risk may not be excluded.
Beurteilung der Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von dauerhaft rückverankerten Bauwerken
Daueranker können nicht von außen begutachtet werden und sind trotzdem für die normgemäße Lebensdauer von bis zu 100 Jahren ausgelegt. Es wird von der Erfassung, Analyse und Bewertung von rückverankerten Bauwerken im Verantwortungsbereich des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (LS NRW) berichtet. Von 45 potentiell gefährdeten Bauwerken kann für 14 Bauwerke eine unmittelbare Gefährdung nicht ausgeschlossen werden. Die Analyse und Bewertung beruht dabei auf der Fragestellung, ob plötzliches Versagen möglich ist, obwohl alle äußeren Hinweise gegen eine Gefährdung der lokalen oder globalen Standsicherheit sprechen. Insbesondere Bauwerke, die in der zulassungslosen Zeit, also vor Inkrafttreten der DIN 4125-1 1972 und 4125-2 1976, hergestellt worden sind, können nicht per se als dauerhaft standsicher eingestuft werden. Ein Verfahren wird vorgestellt, wie aus einer vergleichsweise einfachen Betrachtung eine Gefährdung grundsätzlich ausgeschlossen werden kann. Der zentrale Bestandteil zur Analyse der erfaßten rückverankerten Stützwände, Brücken und Hangsicherungen ist die Sichtung der Bauwerksunterlagen. Sie sind ähnlich wie die Besichtigung und Bauwerksprüfung (vielfach im Gegensatz zu Brücken) teilweise lückenhaft, so daß nicht immer umfassende Unterlagen eingesehen werden können. Insbesondere zu den Ankern liegen oft keine verwertbaren Aussagen vor, was nicht zuletzt an der zulassungslosen Zeit und den damaligen mangelhaften Prüfmöglichkeiten liegt und Anlaß dieser Untersuchung ist. Das zweistufige Untersuchungskonzept zur Analyse der Bauwerke umfasst die Aspekte Korrosion (Anker bekannt, Zulassung vorhanden? Doppelter Korrosionsschutz? Spannstahl SpRK - gefährdet?). Daraus erfolgt die Einteilung in '(möglicherweise) gefährdet' oder 'in Ordnung'. Bei potenzieller Gefahr werden die Aspekte Gefährdungssituation (Verkehrsteilnehmer, unbeteiligte Dritte, Sachschäden), Planungsgrundlagen (Belastungsrichtung, -größe und -art, Boden- und Grundwasserqualität, örtliche Verhältnisse) und Bauwerksprüfung (Schadensdokumentation, Ergebnisse von Messungen, Zustandsnote) untersucht. Ist das Gefährdungspotenzial hoch, oder wurden die Planungsgrundlagen erheblich geändert oder sind bereits Schäden vorhanden, erfolgt die Prüfung der Ankerköpfe sowie eine Analyse der Robustheit des Gesamtsystems Bauwerk - Anker - Boden. Resultierend erfolgt die Einleitung von Maßnahmen: OSA, Kathodischer Korrosionsschutz, Ankeraustausch, Bauwerksertüchtigung.
The Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (LS NRW) is in change of numerous constructions including ground anchors, which naturally cannot be monitored from the outside, although they are designed for a life cycle up to 100 years. Particular constructions, which were built before proper design rules have been implemented in the design process for permanent anchors, it is questionable whether they can fulfill their duty under permanent stress. Therefore this paper reports the gathering, analysis and evaluation of these constructions. The analysis and evaluation aimed of to distinguish between a sudden failure without any notice before or a stepwise failure, when a collapse gradually occurs. A procedure is presented to basically exclude the risk of an abrupt collapse by using comparatively simple considerations. The gathering results in 45 possibly endangered constructions. For 14 of them an immediate risk may not be excluded.
Beurteilung der Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von dauerhaft rückverankerten Bauwerken
Evaluation of the stability and usability of existing permanent anchored constructions
Hanel, Jens (author) / Prehn, Wolfgang (author)
Bautechnik ; 83 ; 688-694
2006
7 Seiten, 5 Bilder, 11 Quellen
Article (Journal)
German
Beurteilung der Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von dauerhaft ruckverankerten Bauwerken
British Library Online Contents | 2006
|Beurteilung der Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von dauerhaft rückverankerten Bauwerken
Online Contents | 2006
|Zur Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit mineralischer Wärmedämm-Verbundsysteme
UB Braunschweig | 1994
|