Search

Straßenbeton - Reparaturbeton: Verkehrsfreigabe bei winterlichen Bedingungen

Nischer, Peter / Steigenberger, Johannes

Nach RVS 8S.06.32/RVS 08.17.02 darf eine Betonfahrbahndecke aus Straßenbeton drei Tage nach der Fertigstellung für den Verkehr freigegeben werden. Bei Arbeiten im Herbst kann es jedoch starken Temperaturabfall bis hin zu Frost geben, der dem jungen Beton thermisch und noch stärker durch den Winterdienst mit Taumitteleinsatz zusetzt. Um die Mindestdauer der Nachbehandlung und den Zeitpunkt, ab wann die Einwirkung von Tausalz keine Schädigung des Betons mehr verursacht, festlegen zu können, wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurde auch getestet, ob die verschiedenen Oberbetone (konventioneller Beton mit Größtkorn 22 mm, Waschbetonoberfläche mit Größtkorn 8 mm beziehungsweise 11 mm, frühhochfester Oberbeton) auf einen frühzeitigen Winterdienst gleich reagieren. Die untersuchten Straßenbetone hatten nach 56 Frost-Tau-Wechseln Abwitterungen unter 100 g/Quadratmeter und erfüllten damit die Anforderungen für Frostbeständigkeit XF4 gemäß ÖNORM B 3303:2002, Abschnitt 7.11. Bei durchschnittlichen Umgebungstemperaturen von +12 C benötigt normaler Straßenoberbeton GK 22 mm 4 Tage Schutzzeit, bei Waschbetonoberflachen und frühhochfestem Straßenoberbeton ist eine Schutzzeit von 3 Tagen ausreichend. Bei rund +5 C Umgebungstemperatur braucht frühhochfester Straßenoberbeton GK 22 mm minimal 11 Tage Schutzzeit, während für Waschbetonoberflächen und konventionellen Straßenoberbeton mit GK 22 mm eine Schutzzeit von 4 Tagen ausreichend ist. Es wird empfohlen. für Waschbeton GK 8 mm, GK 11 mm sowie konventionellen Straßenbeton GK 22 mm bei 5 C eine Verkehrsfreigabe nach 6 Tagen, bei 12 C nach 4 Tagen vorzusehen. Auf Grund der Festigkeitsentwicklung wäre bei frühhochfestem Straßenbeton auch bei den niedrigen Temperaturen eine Verkehrsfreigabe nach spätestens zwei Tagen möglich. Für die Verkehrsfreigabe mit sofortiger Taumittelbeaufschlagung sind aber die oben angegebenen Schutzzeiten maßgebend. Die Ergebnisse wurden bereits in die überarbeitete RVS 8S 06 32/RVS 08 17 02, Entwurf 2006 eingearbeitet.