Herstellung von Bindemitteln mit kalkreichen Flugaschen: Fid-Bau Portal

Herstellung von Bindemitteln mit kalkreichen Flugaschen

Conradt, R. / Feuerborn, H.J. / Ludwig, U.

Zur Herstellung zement- und zementklinkerfreier Bindemittel mit kalkreichen Flugaschen wurde zunächst die Raumbeständigkeit von Bindemitteln aus kalkreichen BFA mit Puzzolanen und Hüttensandmehl untersucht, wobei der Freikalk- und der Sulfatgehalt der BFA zur Anregung von und zur Reaktion mit dem latent hydraulischem Hüttensandmehl genutzt wurde. Raumbeständigkeitsuntersuchungen an reinen BFA-Pasten ergaben, dass freikalk- und sulfatarme sowie aluminatreiche BFA M2 bereits in sich raumbeständig sind und somit in jedem Verhältnis mit Hüttensand und Puzzolanen mischbar sind und zu keiner Raumunbeständigkeit führen kann. Die BFA M1 mit hohem Sulfat- und Aluminatgehalt sowie moderatem Freikalkgehalt wird mit 20 M.-% Klärschlammverbrennungsasche (KVA) mit hohem Kalkbindungsvermögen oder mit 30 M.-% Hüttensandmehl (HSM) raumbeständig. Die sulfat- und freikalkreiche, jedoch aluminatarme BFA M3 mit geringem Eigenkalkbindungsvermögen benötigt dagegen 50 M.-% KVA oder 85 M.-% HSM um raumbeständig zu werden. Mit feingemahlenem oder vorhydratisierter BFA M3 reichen auch 70 M.-% HSM zur Erzielung der Raumbeständigkeit nach DIN EN 196-3, nicht jedoch bei 5 Grad C Wasserlagerung. Normmörtel mit HSM und 15 bzw. 30 M.-% BFA M3 erreichen die Festigkeitsklasse 32,5. Mit der aktiveren aluminatreicheren BFA M1 wären mit Sicherheit höhere Festigkeiten erzielbar. Zu beachten ist, dass der Einfluss einer Feinmahlung gegenüber einer Vorbehandlung durch Teilhydratation sich insbesondere günstig auf die Frischpasten- und Frischmörteleigenschaften auswirkt. Insgesamt zeigen diese Untersuchungen, dass insbesondere freikalk- und sulfatreiche Flugasche hervorragend zur Anregung von und als Reaktionspartner für Hüttensandmehl genutzt werden kann.