Freileitungsnorm EN 50423. Bemessung der Stahlvollwand-, Beton- und Holzmasten: Fid-Bau Portal

Freileitungsnorm EN 50423. Bemessung der Stahlvollwand-, Beton- und Holzmasten

Ding, Kuan / Dittmar, Frank

Im Bereich der Mittelspannungs-Freileitungen werden zum Teil Stahlgittermasten, jedoch überwiegend Holz-, Stahlvollwand- und Betonmasten eingesetzt. Mit den neuen europäischen Normen ändert sich die Bemessung dieser Tragwerke. Zum Nachweis des Tragwiderstandes ist das Beachten mehrerer Normen erforderlich. Die Änderung und die Auswirkungen im Vergleich zu dem bisherigen Vorgehen werden erläutert. Die Norm EN50423-1 verweist auf andere Normen, die in Deutschland zur Zeit bauaufsichtlich noch nicht eingeführt sind. Der Beitrag zeigt auf, welche technischen und wirtschaftlichen Konsequenzen sich aus den neuen Normen ergeben. Als Beispiel werden zwei Tragmasten mit einer Höhe von 13m und 18m dimensioniert. Dabei wird einmal mit gleich bleibender Last und einmal mit der sich ergebenden Bemessungsnutzlast gerarbeitet. Bei Masten aus Stahlvollwand mit jeweils optimierten Querschnitten bei gleichen Spannweiten und Leitertypen ergeben sich Massenmehrungen für die Gestänge und erhöhte Schnittkräfte für die Fundamentbemessung nach der neuen EN 50423. Der Grund dafür liegt an den höheren Windlastvorgaben. Für Masten aus Beton lassen sich die erhöhten Lastvorgaben der Windzonen 2 und 3 nicht mehr kompensieren. Zusätzliche Bewehrung und Querschnittsvergrößerungen werden erforderlich. Für Masten aus Holz exitieren gegenwärtig noch keine ausreichenden Vorgaben für Material und Berechungsgrundlagen.