Schäden im Spezialtiefbau. Versicherungsschutz in der Haftpflicht- und Bauleistungsversicherung: Fid-Bau Portal

Schäden im Spezialtiefbau. Versicherungsschutz in der Haftpflicht- und Bauleistungsversicherung

Dancz, Jörg

Die beiden wichtigsten Schadenversicherungen im Baubereich sind die Haftpflicht- und Bauleistungsversicherung. Sie ergänzen sich hinsichtlich des Deckungsumfangs, lassen für den Bauunternehmer jedoch auch in Ihrem Zusammenwirken Teilbereiche der denkbaren Schadenszenarien ungedeckt, insbesondere im Bereich der Vermögensschäden und Sachmängel. Bei Vermögensschäden handelt sich um wirtschaftliche Einbußen, die nicht adäquat kausale Folge von Personen- oder Sachschäden sind. Ein Sachschaden liegt vor, wenn auf die Substanz einer Sache in der Weise körperlich eingewirkt wird, dass deren bereits vorhandener Zustand in nachteiliger Weise beeinträchtigt und dadurch ihre Gebrauchsfähigkeit gemindert wird. Eine Sachsubstanzverletzung ist dazu nicht erforderlich. Kein Sachschaden, sondern ein Sachmangel ist gegeben, wenn eine Sache oder nach der Verkehrsanschauung zu ermittelnde Teilleistung/bautechnische Einheit von vornherein mangelhaft hergestellt wurde. Bei der Haftpflichtversicherung handelt es sich um eine sogenannte Passivenversicherung, die als Versicherungsleistung einen Freistellungsanspruch von Schadenersatzansprüchen Dritter bietet und damit das (Sach-)Ersatzinteresse der Versicherten deckt. Die Bauleistungsversicherung ist eine Aktiven- bzw. Sachversicherung, die grundsätzlich nur das Sacherhaltungsinteresse an den versicherten Sachen schützt, für deren Beschädigung ein Versicherter die Gefahr trägt, d.h. die Schäden auf seine Kosten beheben muss. Wird die Nutzungsmöglichkeit der Bauleistung durch einen dem Grune nach gedecktes Versicherungsfall beeinträchtigt, besteht die Möglichkeit, die dadurch entgehenden Einnahmen und zusätzlichen Kosten (Mehrkosten, Beschleunigungskosten) im Rahmen einer Betriebsunterbrechungsversicherung einzudecken.