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Doppelwaagebalkenbrücke - Vorschlag für einen innovativen Klappbrückentyp

Saul, Reiner / Humpf, Karl

Waagebalkenbrücken wurden bisher immer als Einfeldträger ausgeführt, wobei sich die Überspannung wegen der gelenkigen Lagerung des Waagebalkens nur an der Abtragung der ständigen Last beteiligt. Wird dagegen die Verdrehung durch ein zweites Lager blockiert, wirkt die Überspannung auch an der Abtragung der Verkehrslasten mit. Dies ermöglicht es, Waagebalkenbrücken mit zwei Klappen auszuführen und damit den Stützweitenbereich zu verdoppeln. Durch die Blockade des Drehgelenks mit Hilfe eines zweiten, nur auf Druck arbeitenden Lagers, kann bei diesem System die Überspannung auch zur Abtragung der Verkehrslasten herangezogen werden. Gegenüber einer Doppelklappbrücke vermeidet diese Brücke die - besonders im Wasser oder Grundwasser - sehr aufwendigen Klappbrückenpfeiler und erlaubt eine deutlich geringere Höhe des Überbaus. Da die Länge des Rückarms nicht mit der Eintauchtiefe des Pfeilers harmonisiert werden muss, sind das Gegengewicht und die Belastung des Drehlagers nur etwa halb so groß wie bei einer Klappbrücke. Gegenüber der üblichen Waagebalkenbrücke mit drehbarem Waagebalken kann die Durchfahrtsöffnung verdoppelt werden. Die Beanspruchung von Oberbau mit Waagebalken bleibt praktisch gleich. Die Beanspruchungen von Zugstange und Pylon werden etwa verdoppelt, dies ist aber unproblematisch.