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Dschungel erhellen
Der Architekt Christian Gautschi schuf mit der Regenwaldhalle im Zoo ZÜrich ein Gebäude, das dem kälteempfindlichen Masoala-Regenwald-Ökosystem eine geschützte Atmosphäre garantiert. Es galt, die beiden gegenläufigen Bedürfnisse von hoher Lichttransparenz und einem möglichst geringen Energiebedarf furs Heizen zu vereinen. Eine filigrane, stützenfreie Stahlkonstruktion in Form einer Parabel spannt eine grosse Halle auf, die den tropischen Innenraum vor dem rauen Zürcher Klima schützt. Die Dachhaut besteht aus dreilagigen Folienkissen aus ETFE (Ethylen-Tetrafluorethylen). ETFE ist hoch transparent fur Licht und lässt als eines der wenigen Materialien für Gewächshauseindeckungen auch UVB-Strahlung passieren. Das Material ist extrem widerstandfähig gegenüber chemischer Beanspruchung, UV-stabil und witterungsbeständig. Verunreinigungen haften dank der geringen Oberflächenspannung nicht dauerhaft und werden aussen durch Regen und innen durch Kondensat wieder abgewaschen. Die dreilagigen Kissen wurden mit einer zusätzlichen Folie (ETFE 200 Mikrometer) geschützt, die als Verschleissschicht dient und unabhängig von den Kissen ausgetauscht werden kann. Dies hat als Nebeneffekt die Wärmeisolation verbessert, aber auch die Lichttransparenz der Dachhaut reduziert. Direkt unter der Dachhaut konnten im Verhältnis zur parallel geführten Aussenmessung bei trockener Innenfolie maximal 74% PAR (sichtbares Licht) bei direkter Sonneneinstrahlung beziehungsweise 67% PAR bei diffusem Himmel gemessen werden. Maximal 47% der UVA- und 40% der UVB-Strahlung drangen dabei durch die vierlagige ETFE-Dacheindeckung. Die starke Tropfenkondensation an der Innenseite der Eindeckung vermindert allerdings in den Morgenstunden die Transparenz deutlich. Die PAR-Transparenz wurde dadurch um bis zu 25%, die UVA-und die UVB-Strahlung um 10 bzw 13% vermindert. Die Transparenz in den lichtschwachen Wintermonaten, bei der fast permanent eine starke Tropfenkondensation an der Innenseite auftritt, wird dadurch klar eingeschränkt. Durch die Messung wurde deutlich, dass ein grosser Anteil der für die Fotosynthese relevanten Sonnenstrahlung die Gebäudehülle trotz der nachgerüsteten Hagelschutzfolie durch dringt. Selbst im UVB-Bereich, in dem normales Floatglas nur eine minimale Durchlässigkeit aufweist, ist die Transparenz mit etwa 40% nicht schlecht. Die Pflanzen im Masoala-Regenwald gedeihen sehr gut. Selbst im Winter, wenn die Sonnenstrahlung deutlich eingeschränkt ist, lässt sich ein Wachstum beobachten. Die UV-StrahLung bewirkt, dass die Bäume gedrungener wachsen.
Dschungel erhellen
Der Architekt Christian Gautschi schuf mit der Regenwaldhalle im Zoo ZÜrich ein Gebäude, das dem kälteempfindlichen Masoala-Regenwald-Ökosystem eine geschützte Atmosphäre garantiert. Es galt, die beiden gegenläufigen Bedürfnisse von hoher Lichttransparenz und einem möglichst geringen Energiebedarf furs Heizen zu vereinen. Eine filigrane, stützenfreie Stahlkonstruktion in Form einer Parabel spannt eine grosse Halle auf, die den tropischen Innenraum vor dem rauen Zürcher Klima schützt. Die Dachhaut besteht aus dreilagigen Folienkissen aus ETFE (Ethylen-Tetrafluorethylen). ETFE ist hoch transparent fur Licht und lässt als eines der wenigen Materialien für Gewächshauseindeckungen auch UVB-Strahlung passieren. Das Material ist extrem widerstandfähig gegenüber chemischer Beanspruchung, UV-stabil und witterungsbeständig. Verunreinigungen haften dank der geringen Oberflächenspannung nicht dauerhaft und werden aussen durch Regen und innen durch Kondensat wieder abgewaschen. Die dreilagigen Kissen wurden mit einer zusätzlichen Folie (ETFE 200 Mikrometer) geschützt, die als Verschleissschicht dient und unabhängig von den Kissen ausgetauscht werden kann. Dies hat als Nebeneffekt die Wärmeisolation verbessert, aber auch die Lichttransparenz der Dachhaut reduziert. Direkt unter der Dachhaut konnten im Verhältnis zur parallel geführten Aussenmessung bei trockener Innenfolie maximal 74% PAR (sichtbares Licht) bei direkter Sonneneinstrahlung beziehungsweise 67% PAR bei diffusem Himmel gemessen werden. Maximal 47% der UVA- und 40% der UVB-Strahlung drangen dabei durch die vierlagige ETFE-Dacheindeckung. Die starke Tropfenkondensation an der Innenseite der Eindeckung vermindert allerdings in den Morgenstunden die Transparenz deutlich. Die PAR-Transparenz wurde dadurch um bis zu 25%, die UVA-und die UVB-Strahlung um 10 bzw 13% vermindert. Die Transparenz in den lichtschwachen Wintermonaten, bei der fast permanent eine starke Tropfenkondensation an der Innenseite auftritt, wird dadurch klar eingeschränkt. Durch die Messung wurde deutlich, dass ein grosser Anteil der für die Fotosynthese relevanten Sonnenstrahlung die Gebäudehülle trotz der nachgerüsteten Hagelschutzfolie durch dringt. Selbst im UVB-Bereich, in dem normales Floatglas nur eine minimale Durchlässigkeit aufweist, ist die Transparenz mit etwa 40% nicht schlecht. Die Pflanzen im Masoala-Regenwald gedeihen sehr gut. Selbst im Winter, wenn die Sonnenstrahlung deutlich eingeschränkt ist, lässt sich ein Wachstum beobachten. Die UV-StrahLung bewirkt, dass die Bäume gedrungener wachsen.
Dschungel erhellen
Bauert, Martin (author) / Reisinger, Gerhard (author)
tec21 ; 133 ; 34-37
2007
4 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
German
Gewächshaus , Schweiz , tropisches Klima , Wald , Energieeinsparung , optische Transparenz , Ultraviolettdurchlässigkeit , Infrarotdurchlässigkeit , Kunststofffolie , Mehrlagenstoff , Copolymer , Ethylen , Tetrafluorethylen , chemische Beständigkeit , UV-Beständigkeit , Photosynthese , Lichtstrahlung , Dachmaterial , Witterungsbeständigkeit , Fluorkohlenstoffpolymer
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