Ökologische Durchgängigkeit von Talsperren: Fid-Bau Portal

Ökologische Durchgängigkeit von Talsperren

Peters, Hans Wilhelm

Talsperren verursachen als Barriere im Fließgewässer große ökologische Defizite. Die Unterbindung von Laich- und Kompensationswanderungen der angestammten Fischfauna trifft auch die anadromen und katadromen Langdistanz-Wanderfische. Biologische Verarmung durch Reduktion der Biozönosen sind als die hauptsächlichen Auswirkungen zu nennen. Eine Migrationsanlage für Wasserorganismen muss die arttypischen diffizilen Problemstellungen der Verbindung eines großen, stehenden Wasserkörpers der Talsperre mit dem luftseitigem Abfluss lösen. Neben den unterschiedlichen abiotischen Faktoren der zu verbindenden Lebensräume ist die Fluktuationsspanne der Stauhöhen in ihrer Auswirkung auf das Wanderverhalten der Wasserfauna zu ermitteln. Platzierung und Anordnung einer Fischpassanlage an den jeweiligen Oberwasserstand sind in Verbindung mit einem funktionierenden, technischen Fischpass erfolgsentscheidend. Der Mäander-Fischpass optimiert in seinen Standardbecken das Strömungsregime eines Flusskolkes und bietet allen Arten, Größen und Altersklassen der Fische und Kleinlebewesen individuelle Wanderkorridore. Ein Talsperrenfischpass mit dieser erfolgserprobten Technik kommt nicht nur der Aquafauna zugute, er kann auch durch ein integriertes Kontroll- und Informationszentrum mit Schauraum etc. zur Hebung des Fremdenverkehrs der Region attraktiv beitragen.