Schweißen von Gussbauteilen im Stahlbau: Fid-Bau Portal

Schweißen von Gussbauteilen im Stahlbau

Saal, H. / Steidl, G. / Volz, M.

Stahlbauten bestehen im Wesentlichen aus Flacherzeugnissen, Profilen oder Seilen. An den Stoßstellen dieser Halbzeuge befinden sich oft geometrisch komplizierte Übergänge die meist auch hoch beansprucht sind. Der Trend zu gekrümmten raumabschließenden Oberflächen der Baukörper führt zusätzlich zu komplexen fertigungstechnisch schwer beherrschbaren Stoßstellen der Tragglieder. Die wirtschaftliche Herstellung von Werkstücken mit weitgehend freier Gestaltungsmöglichkeit räumlich gekrümmter Oberflächen ist mit der Gießereitechnik möglich. Mit Gussstücken können daher Stoßstellen im Metallbau beanspruchungsgerecht und ästhetisch anspruchsvoll überbrückt werden. In den modernen Tragwerken des Stahlbaus befinden sich deshalb zunehmend Komponenten aus Gusstücken. Eine häufig angewendete Methode des Einfügens der Gussbauteile ist das Einschweißen. Sie erfordert neben der Beachtung gießtechnischer Besonderheiten bei der Konstruktion auch Kenntnisse über die Gusswerkstoffe und der Fertigungstechnik des Schweißens. An Hand von Ausführungsbeispielen der Stahlbetonfahrbahn einer Humboldhafenbrücke, Berlin, mit gegossenen Knotenpunkten wird die Bandbreite der Möglichkeiten aufgezeigt wie mit Gussstücken günstige konstruktive Lösungen gefunden wurden. Das Potential der Möglichkeiten Gussstücke in Tragwerke zu integrieren und damit sowohl wirtschaftliche aber auch qualitative Verbesserungen zu erreichen scheint bei weitem noch nicht ausgeschöpft zu sein. Als typisches Beispiel hierfür werden mögliche Formen von einschweißbaren Knotenpunkten für Fachwerkbinder aufgezeigt.