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Erfahrungen aus der Genehmigungspraxis: Entfluchtungssimulationen für großflächige Verkaufs- und Versammlungsstätten
Bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten wird heute die Ausbreitung von Rauch und Wärme berechnet. Auf dieser Basis werden Entfluchtungssimulationen durchgeführt, um die Personensicherheit bei Gebäuderäumungen sicherzustellen. Aufgrund der unterschiedlichen Komplexitäten gibt es hierfür Nachweisverfahren von überschlägigen Berechnungsmethoden bis hin zu aufwändigen computergestützten Simulationsmodellen zur Abbildung der individuellen Bewegung von Personen innerhalb dreidimensionaler Gebäudegeometrien. Während erstere eher Kapazitätsstudien für eindeutige Engpass-Situationen ermöglichen, lassen sich mit letzteren komplexe einzelfallspezifische Szenarien im Detail analysieren und optimieren. Einen Überblick über den derzeit aktuellen Stand von Forschung und Technik der Evakuierungsmodellierung gibt der vfdb-Leitfaden Ingenieurmethoden des Brandschutzes. Er beschreibt die zur Verfügung stehenden Modellklassen, gibt Hinweise für das Erstellen geeigneter Berechnungsszenarien und macht Angaben zu Anwendungsgrenzen. Es werden Fallbeispiele und die jeweils eingesetzte Vorgehensweise beschrieben und diskutiert. Anhand des Beispiels eines multifunktionalen Gebäudekomplexes wird die Bedeutung der Reaktionszeiten und der Fluchtwegeführung dargestellt. Die Einbeziehung der Abströmflächen in den rechnerischen Nachweis einer sicheren Entfluchtung erweist sich dabei in manchen Fällen als unverzichtbar. Bei Untersuchungen zu einer Multifunktionsarena kamen unterschiedliche Berechnungsverfahren zum Einsatz. Hier zeigte sich, dass die Abweichungen der vereinfachten Methoden gegenüber den Computersimulationen umso deutlicher ausfallen, je komplexer die Raumgeometrie beziehungsweise die verfügbaren Fluchtwege werden. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Anforderungen an die Modellauswahl im Falle der Entfluchtung ganz ähnlich denen der rechnerischen Nachweisverfahren für die Rauch- und Wärmeausbreitung sind. In beiden Fällen gibt es einfache Relationen, basierend auf empirischen Daten (Plumeformeln/Tabellenwerte für spezifischen Personenfluss), Rechenverfahren mittlerer Komplexität (Zonenmodelle/hydraulische Netzwerkmodelle) und fundamentale Simulationsmethoden hoher Komplexität (CFD-Modelle/mikroskopische Evakuierungsmodelle). Alle validierten Verfahren haben ihren jeweils gültigen Anwendungsbereich, der naturgemäß für die einfacheren empirischen Relationen begrenzter ist als derjenige der fundamentalen Modelle. Zusammenfassend werden Implikationen für das Sicherheitskonzept nach Muster- Versammlungsstättenverordnung, die sich aus den Erfahrungen der Genehmigungspraxis ergeben, angesprochen.
Erfahrungen aus der Genehmigungspraxis: Entfluchtungssimulationen für großflächige Verkaufs- und Versammlungsstätten
Bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten wird heute die Ausbreitung von Rauch und Wärme berechnet. Auf dieser Basis werden Entfluchtungssimulationen durchgeführt, um die Personensicherheit bei Gebäuderäumungen sicherzustellen. Aufgrund der unterschiedlichen Komplexitäten gibt es hierfür Nachweisverfahren von überschlägigen Berechnungsmethoden bis hin zu aufwändigen computergestützten Simulationsmodellen zur Abbildung der individuellen Bewegung von Personen innerhalb dreidimensionaler Gebäudegeometrien. Während erstere eher Kapazitätsstudien für eindeutige Engpass-Situationen ermöglichen, lassen sich mit letzteren komplexe einzelfallspezifische Szenarien im Detail analysieren und optimieren. Einen Überblick über den derzeit aktuellen Stand von Forschung und Technik der Evakuierungsmodellierung gibt der vfdb-Leitfaden Ingenieurmethoden des Brandschutzes. Er beschreibt die zur Verfügung stehenden Modellklassen, gibt Hinweise für das Erstellen geeigneter Berechnungsszenarien und macht Angaben zu Anwendungsgrenzen. Es werden Fallbeispiele und die jeweils eingesetzte Vorgehensweise beschrieben und diskutiert. Anhand des Beispiels eines multifunktionalen Gebäudekomplexes wird die Bedeutung der Reaktionszeiten und der Fluchtwegeführung dargestellt. Die Einbeziehung der Abströmflächen in den rechnerischen Nachweis einer sicheren Entfluchtung erweist sich dabei in manchen Fällen als unverzichtbar. Bei Untersuchungen zu einer Multifunktionsarena kamen unterschiedliche Berechnungsverfahren zum Einsatz. Hier zeigte sich, dass die Abweichungen der vereinfachten Methoden gegenüber den Computersimulationen umso deutlicher ausfallen, je komplexer die Raumgeometrie beziehungsweise die verfügbaren Fluchtwege werden. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Anforderungen an die Modellauswahl im Falle der Entfluchtung ganz ähnlich denen der rechnerischen Nachweisverfahren für die Rauch- und Wärmeausbreitung sind. In beiden Fällen gibt es einfache Relationen, basierend auf empirischen Daten (Plumeformeln/Tabellenwerte für spezifischen Personenfluss), Rechenverfahren mittlerer Komplexität (Zonenmodelle/hydraulische Netzwerkmodelle) und fundamentale Simulationsmethoden hoher Komplexität (CFD-Modelle/mikroskopische Evakuierungsmodelle). Alle validierten Verfahren haben ihren jeweils gültigen Anwendungsbereich, der naturgemäß für die einfacheren empirischen Relationen begrenzter ist als derjenige der fundamentalen Modelle. Zusammenfassend werden Implikationen für das Sicherheitskonzept nach Muster- Versammlungsstättenverordnung, die sich aus den Erfahrungen der Genehmigungspraxis ergeben, angesprochen.
Erfahrungen aus der Genehmigungspraxis: Entfluchtungssimulationen für großflächige Verkaufs- und Versammlungsstätten
Könnecke, Rainer (author)
2008
8 Seiten, 10 Bilder, 1 Tabelle, 7 Quellen
Article (Journal)
German
TIBKAT | 1969
|UB Braunschweig | 1969
|Versammlungsstätten : Ruhnau, (Werner)
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|Vereinfachte Genehmigungspraxis
British Library Online Contents | 2006
|Brandschutz im Bestand : Versammlungsstätten
TIBKAT | 2011
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