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Strohballenbau. Tonnenförmige Wohneinheiten aus lasttragenden Strohballen
In Deutschland werden lasttragende Strohballenbauten, bei denen allein Strohballen die Lasten von Decken und Dächern zu den Fundamenten abtragen, nur mit einer schwer erhältlichen Zulassung im Einzelfall genehmigt. In vielen Ländern Europas sind jedoch in den letzten Jahren mehrere Beispiele von ein- und sogar zweigeschossigen Wohnhäusern in lasttragender Bauweise errichtet worden. Die im September 2007 im Friedensdorf Tamera im Alentejo, Portugal realisierte lasttragende Strohballen-Tonnenbauweise stellt eine Neuheit dar und erwies sich als besonders kostengünstig und für den Selbstbau geeignet. Da die meisten Bewohner in Tamera in Wohnwagen wohnen, stellen die drei im Rahmen eines dreiwöchigen Workshops errichteten Wohneinheiten eine Alternative mit besonders hohem Wohnwert dar. Die weitgehend passiv klimatisierten Gebäude wurden überwiegend aus den lokal vorhandenen Baumaterialien Lehm, Stroh und Naturstein in konsequent ökologischer Bauweise errichtet. Die tonnenförmigen Wohneinheiten haben eine Wohnfläche von 17 m2 und eine überdeckte Terrasse von 7 m2. Über einem 80 cm hohen Sockel steigen die Tonnen bis zu einer lichten Höhe von 3,20 m an. Die Tonnen wurden aus konisch geschnittenen stehenden Strohballen über einer Spar-Schalung ohne Mörtel aufgeschichtet. Nach dem Einfügen der obersten Lage wurde die Tonne durch Spannbänder geringfügig vorgespannt und dann die Schalung herausgenommen. Zum Erstaunen aller Beteiligten senkte sich die Tonne dabei um weniger als 1 cm. Dieses wurde dadurch erreicht, dass die Ballen mit ihren ebenen Schnittflächen exakt übereinander lagen, also jeweils ein flächiges Auflager hatten. Um diese Präzision zu erreichen, wurde am Forschungslabor für Experimentelles Bauen (FEB) ein Strohballen-Schneidegerät entwickelt, mit dem die Ballen auf 0,5 Grad genau konisch geschnitten werden konnten. Die Tonnen wurden außen zweilagig und innen dreilagig mit Lehm verputzt und anschließend mit einer Bitumenschweißbahn abgedeckt. Ein Gründach aus Thymian und anderen Wildkräutern und Wildgräsern mit ca. 15 cm Erde bildet den Abschluss.
Strohballenbau. Tonnenförmige Wohneinheiten aus lasttragenden Strohballen
In Deutschland werden lasttragende Strohballenbauten, bei denen allein Strohballen die Lasten von Decken und Dächern zu den Fundamenten abtragen, nur mit einer schwer erhältlichen Zulassung im Einzelfall genehmigt. In vielen Ländern Europas sind jedoch in den letzten Jahren mehrere Beispiele von ein- und sogar zweigeschossigen Wohnhäusern in lasttragender Bauweise errichtet worden. Die im September 2007 im Friedensdorf Tamera im Alentejo, Portugal realisierte lasttragende Strohballen-Tonnenbauweise stellt eine Neuheit dar und erwies sich als besonders kostengünstig und für den Selbstbau geeignet. Da die meisten Bewohner in Tamera in Wohnwagen wohnen, stellen die drei im Rahmen eines dreiwöchigen Workshops errichteten Wohneinheiten eine Alternative mit besonders hohem Wohnwert dar. Die weitgehend passiv klimatisierten Gebäude wurden überwiegend aus den lokal vorhandenen Baumaterialien Lehm, Stroh und Naturstein in konsequent ökologischer Bauweise errichtet. Die tonnenförmigen Wohneinheiten haben eine Wohnfläche von 17 m2 und eine überdeckte Terrasse von 7 m2. Über einem 80 cm hohen Sockel steigen die Tonnen bis zu einer lichten Höhe von 3,20 m an. Die Tonnen wurden aus konisch geschnittenen stehenden Strohballen über einer Spar-Schalung ohne Mörtel aufgeschichtet. Nach dem Einfügen der obersten Lage wurde die Tonne durch Spannbänder geringfügig vorgespannt und dann die Schalung herausgenommen. Zum Erstaunen aller Beteiligten senkte sich die Tonne dabei um weniger als 1 cm. Dieses wurde dadurch erreicht, dass die Ballen mit ihren ebenen Schnittflächen exakt übereinander lagen, also jeweils ein flächiges Auflager hatten. Um diese Präzision zu erreichen, wurde am Forschungslabor für Experimentelles Bauen (FEB) ein Strohballen-Schneidegerät entwickelt, mit dem die Ballen auf 0,5 Grad genau konisch geschnitten werden konnten. Die Tonnen wurden außen zweilagig und innen dreilagig mit Lehm verputzt und anschließend mit einer Bitumenschweißbahn abgedeckt. Ein Gründach aus Thymian und anderen Wildkräutern und Wildgräsern mit ca. 15 cm Erde bildet den Abschluss.
Strohballenbau. Tonnenförmige Wohneinheiten aus lasttragenden Strohballen
Minke, Gemot (author)
Wohnung + Gesundheit ; 29 ; 6-8
2007
3 Seiten, 7 Bilder
Article (Journal)
German
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