Klimafolgen begegnen durch umfassende Grundwasserbewirtschaftung: Fid-Bau Portal

Klimafolgen begegnen durch umfassende Grundwasserbewirtschaftung

Kaufmann, Matthias

Mit einem umfassenden Konzept und durchdachter Pumpentechnik wurde in Weiterstadt komplexen Problemen des Wassermanagements begegnet. Vernässungsschäden an Gebäuden in der Stadt bei gleichzeitig auftretenden Dürreschäden in nahen Waldgebieten stellten die Planer vor eine große Herausforderung. Mit 13 neuen Brunnen, die über eine Tiefe von 30 bis 40 m verfügen, und modernen Pumpen wurde eine intelligente Lösung umgesetzt, bei der einerseits der Landwirtschaft ausreichende Wassermengen zur Verfügung gestellt werden und andererseits der Grundwasserspiegel in den umliegenden Waldflächen stabilisiert wird. Zusätzlich wurden zur Deckung des Spitzenbedarf in der Landwirtschaft weitere neun vorhandene aber bislang ungenutzte Brunnen ertüchtigt. Für jeden Brunnen wurde eine Pumpe SP 77-2 vorgesehen. Die Gesamtleistung aller Aggregate liegt bei ca. 560 m³/h. Anders als bei Neubrunnen speisen die alten Brunnen das Wasser nicht direkt ins Netz, sondern über einen Vorratsbehälter und eine Druckerhöhungsanlage. Die Pumpen vom Typ CR 90-4 sind besonders langlebig, da die Gleitringe aus der hochverschleißfesten Werkstoffpaarung Siliziumkarbid (SiC/SiC) mit eingelagertem Grafit besteht. Weiterhin gewährleisten die Laufräder durch die innovative Laser-Schweißtechnik eine sehr hohe Präzision. Bei Anforderung der Anlage wird immer die Pumpe mit den geringsten Betriebsstunden zuerst eingeschaltet, um eine gleichmäßige Auslastung aller Pumpen zu gewährleisten. Die erste Pumpe wird über einen Frequenzumrichter betrieben. Bei steigender Anforderung werden die Pumpen 2 bis 6 in Kaskade zugeschaltet. Die Abschaltung erfolgt in der selben Reihenfolge nach dem Prinzip First-in-first-out (FIFO).