Punktuelles Kleben mit Silikonen: Fid-Bau Portal

Punktuelles Kleben mit Silikonen

Hagl, Anneliese

Neben den bisher theoretisch bis ins Detail untersuchten Verklebungen mit linienförmiger Ausdehnung (z.B. U-förmige Verklebung von Glasfassaden) sind auch punktuelle Verklebungen für die Praxis von Interesse. Unter 'punktuell' sind hierbei nicht nur geklebte Punkthalter, sondern auch U-, T- oder bandförmige kurze Verklebungen zu verstehen, die als diskrete Lasteinleitungspunkte an Glaskanten oder Glasflächen auf- oder eingeklebt werden. All diesen Verklebungen ist eigen, dass sie durch die freien Ränder eine wesentliche Einschnürung der Verklebung zulassen, was deren Tragfähigkeit und -verhalten maßgebend mitbestimmt. Auf der Basis von experimentellen Ergebnissen des Forschungsvorhabens 'Geklebte Verbindungen im Glasbau' der Fachhochschule München werden in dem Beitrag weiterführende theoretische Untersuchung zur Wirkungsweise und den Bemessungsmöglichkeiten punktueller Verklebungsgeometrien aufgezeigt. Dabei konnte gezeigt werden, dass mit Hilfe der Methode der Finiten Elemente unter Ansatz geeigneter Materialgesetzmäßigkeiten bereits heute qualitative Aussagen zu den zu erwartenden Tragfähigkeiten und dem generellen Verhalten von punktuellen Verklebungen mit unterschiedlichen Geometrien möglich sind. Für diese Geometrien ist im Gegensatz zu längeren linienförmigen Verklebungen der Einfluss des freien Randes auf die zu erwartende Tragfähigkeit relativ groß. Im Fall des Einsatzes von geklebten Punkthaltern bei VSG-Elementen ist auf die Verteilung der Lasten auf beide Scheiben zu achten, was die Wahl der Punkthaltergeometrie wesentlich beeinflusst.