Bewertung der Frostempfindlichkeit alternativer Straßenbaustoffe: Fid-Bau Portal

Bewertung der Frostempfindlichkeit alternativer Straßenbaustoffe

Wieland, Marko / Weingart, Wolfgang

Aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen werden in zunehmendem Maße für die Herstellung von Straßentragschichten ohne Bindemittel alternative Straßenbaustoffe, wie Recyclingbaustoffe und industrielle Nebenprodukte eingesetzt. Nachhaltiger Straßenbau ist jedoch nur möglich, wenn diese alternativen Baustoffe frostunempfindlich sind. In der Regel gilt dies als nachgewiesen, wenn die Anforderungen der TL Gestein erfüllt sind. Schadensfälle aus der Praxis zeigen jedoch, dass eine direkte Beurteilung der Frostempfindlichkeit mittels Frosthebungsversuch zur Klärung von Schadensursachen zweckmäßig ist. Im Rahmen von Forschungsvorhaben wurden deshalb Frosthebungsversuche unter verschiedenen Versuchsbedingungen durchgeführt. Im Beitrag werden die dabei gesammelten Erfahrungen dargestellt. Beispielsweise wird in einer Studie der BTU Cottbus auf die Notwendigkeit der Vereinheitlichung der Prüfbedingungen für die Durchführung der Frosthebungsversuche im Hinblick auf die europäische Normung hingewiesen. Grundvoraussetzung für die Verallgemeinerung der Prüfergebnisse von Frosthebungsversuchen ist jedoch die exakte Festlegung und Einhaltung definierter Prüfbedingungen für den Frosthebungsversuch, wie dies z.B. in der ÖNORM der Fall ist. Die eigenen Untersuchungen und Entwicklungen für ein neues Frosthebungsprüfgerät erfolgten daher unter besonderer Berücksichtigung der ÖNORM. Als Kriterium für die Bewertung der Frostsicherheit ist in der ÖNORM B 4811 eine maximale Frosthebung von 15 mm und eine maximale Frosthebungsrate von 1 mm/Tag festgelegt. Zusammenfassend wird eingeschätzt, dass das neu entwickelte Prüfgerät für die Durchführung von routinemäßigen Frosthebungsversuchen geeignet ist und zur Bewertung der Frostsicherheit, insbesondere auch von alternativen ungebundenen Tragschichtmaterialien das Kriterium der ÖNORM empfohlen wird.