Parkhäuser in Holz-Beton-Verbundbauweise: Fid-Bau Portal

Parkhäuser in Holz-Beton-Verbundbauweise

Bathon, L. / Bletz, O.

Im Bereich der Verbundbauweisen hat sich der Holz-Beton-Verbundbau in den letzten Jahren als eigenständige Bauweise etablieren können. Ursprünglich für das Anwendungsgbiet der Ertüchtigung von Holzbalkendecken entwickelt, wurden in den letzten Jahren auch Deckenkonstruktionen im Neubau sowie Dächer, Wände oder Brücken in Holz-Beton-Verbundbauweise erstellt. Eine Ausführungsvariante, die einen besonders hohen Vorfertigungsgrad aufweist, stellt das von der Firma Holzbau Gröber GmbH entwickelte HBV-TT-System dar. Es besteht aus Brettschichtholzträgern mit eingeklebten HBV-Schubverbindern, seitlich aufgesetzten Filigranelementen, Mattenbewehrung und Ortbeton. Im Beitrag wird auf eine Machbarkeitsstudie von Parkhäusern in Holz-Beton-Verbundbauweise eingegangen. Für ein in offener Bauweise geplantes Parkhaus werden hierfür zwei Stahlverbundkonstruktionen (Trägerraster 2,50 m mit oberseitiger Ortbetonplatte bzw. Trägerraster 5 m mit Additivdecke) mit einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion (Trägerraster 2,50 m mit oberseitiger Betonkonstruktion) verglichen. Wesentliche Unterschiede ergeben sich insbesondere bei der Materialwahl und der Querschnittsgestaltung der Hauptträger (Doppel T-Profil aus Stahl bzw. Rechteckquerschnitt aus Brettschichtholz). Im Gegensatz zur Lösung in Stahlverbundbauweise werden für die HBV-Konstruktion zudem folgende Annahmen getroffen: (1) Während der Fertigung wird eine Unterstützung der Tragkonstruktion empfohlen, um zusätzliche Verformungen aus dem Bauzustand zu verhindern. (2) Es werden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Anforderungen an den erhöhten Brandschutz zu erfüllen. Es zeigt sich, dass bei dem Parkhausprojekt die Holz-Beton-Verbundkonstruktion derzeit in der Summe um ca. 15 bis 20 % kostengünstiger zu erstellen ist im Vergleich zu den Stahlverbundkonstruktionen.