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Coliforme Umweltkeime in Trinkwasserverteilungssystemen - Vorkommen, Anreicherung und Vermehrung. Abschlussbericht zum DVGW-Forschungsvorhaben W 6/03/04 /
Coliforme Bakterien in Reinkultur vermehren sich bereits bei geringen Nährstoffgehalten im Wasser, allerdings i. d. R. nur bei höheren Temperaturen von 20 Grad C und darüber. Bei gleichzeitiger Anwesenheit der natürlichen Trinkwasserflora (Mischbiozönose) wird dagegen die Vermehrung der Coliformen bei allen untersuchten Spezies sowohl bei 12 Grad C als auch bei 20 Grad weitgehend unterdrückt, da die Mischbiozönose organische Nährstoffe deutlich schneller verwertet (Konkurrenzeffekt). Die Biofilmuntersuchungen im Labor und Wasserwerk zeigten, dass sich Coliforme in der Wasserphase nur in geringem Maße an den Biofilm anheften. In keinem Fall kam es, selbst bei Zugabe von Nährstoffen, zu einer Vermehrung in der Besiedlung. Die im Biofilm angehefteten Coliformen nahmen durch den Übergang in den Wasserkörper innerhalb von Tagen ab. Als wesentliche Ursache dafür, dass sich die Coliformen nicht im Biofilm etablierten und vermehrten, ist, wie für den Wasserkörper, der Konkurrenzeffekt mit der natürlichen Biozönose anzusehen. Die Untersuchungen zum Vorkommen von Coliformen in Spülwässern und Sedimenten aus Behältern zeigten in einem hohen Prozentsatz der untersuchten Proben Positivbefunde für Coliforme. In Anwesenheit der natürlichen Mischbiozönose wurde unter aeroben Bedingungen jedoch kein bzw. nur ein geringes Wachstum von Coliformen festgestellt. Unter anaeroben Bedingungen hatten die Coliformen jedoch einen Wachstumsvorteil gegenüber der natürlichen Biozönose, da das Wachstum der Enterobakterien auch bei Abwesenheit von Sauerstoff möglich ist. Selbst bei hoher Konzentration autochthonen Bakterien kam es dann zu einer erheblichen Vermehrung. In Sedimenten können durch anorganische Oxidationsvorgänge (z.B. Eisenkorrosion) sowie biologische Prozesse anaerobe Zonen vorliegen. Dies ermöglicht ein Überdauern und in gewissem Umfang eine Vermehrung der Coliformen. Dies erklärt den hohen Prozentsatz von Positivbefunden in den untersuchten Spülwässern und Sedimenten. Die Konzentration der Coliformen lag in den meisten Fällen jedoch in einem niedrigen Bereich. Bevor es zu einer Ansiedlung Coliformer in Sedimenten kommt, ist ein Eintrag erforderlich. Folgende Eintragspfade kommen hierfür in Frage: durch das belastetes eingespeiste Wasser, durch undichte Behälter, durch unsachgemäß ausgeführte Reinigungsmaßnahmen an Behältern, durch unsachgemäß ausgeführte Bauarbeiten oder durch Rohrbrüche im Zusammenhang mit Druckabfällen.
Coliforme Umweltkeime in Trinkwasserverteilungssystemen - Vorkommen, Anreicherung und Vermehrung. Abschlussbericht zum DVGW-Forschungsvorhaben W 6/03/04 /
Coliforme Bakterien in Reinkultur vermehren sich bereits bei geringen Nährstoffgehalten im Wasser, allerdings i. d. R. nur bei höheren Temperaturen von 20 Grad C und darüber. Bei gleichzeitiger Anwesenheit der natürlichen Trinkwasserflora (Mischbiozönose) wird dagegen die Vermehrung der Coliformen bei allen untersuchten Spezies sowohl bei 12 Grad C als auch bei 20 Grad weitgehend unterdrückt, da die Mischbiozönose organische Nährstoffe deutlich schneller verwertet (Konkurrenzeffekt). Die Biofilmuntersuchungen im Labor und Wasserwerk zeigten, dass sich Coliforme in der Wasserphase nur in geringem Maße an den Biofilm anheften. In keinem Fall kam es, selbst bei Zugabe von Nährstoffen, zu einer Vermehrung in der Besiedlung. Die im Biofilm angehefteten Coliformen nahmen durch den Übergang in den Wasserkörper innerhalb von Tagen ab. Als wesentliche Ursache dafür, dass sich die Coliformen nicht im Biofilm etablierten und vermehrten, ist, wie für den Wasserkörper, der Konkurrenzeffekt mit der natürlichen Biozönose anzusehen. Die Untersuchungen zum Vorkommen von Coliformen in Spülwässern und Sedimenten aus Behältern zeigten in einem hohen Prozentsatz der untersuchten Proben Positivbefunde für Coliforme. In Anwesenheit der natürlichen Mischbiozönose wurde unter aeroben Bedingungen jedoch kein bzw. nur ein geringes Wachstum von Coliformen festgestellt. Unter anaeroben Bedingungen hatten die Coliformen jedoch einen Wachstumsvorteil gegenüber der natürlichen Biozönose, da das Wachstum der Enterobakterien auch bei Abwesenheit von Sauerstoff möglich ist. Selbst bei hoher Konzentration autochthonen Bakterien kam es dann zu einer erheblichen Vermehrung. In Sedimenten können durch anorganische Oxidationsvorgänge (z.B. Eisenkorrosion) sowie biologische Prozesse anaerobe Zonen vorliegen. Dies ermöglicht ein Überdauern und in gewissem Umfang eine Vermehrung der Coliformen. Dies erklärt den hohen Prozentsatz von Positivbefunden in den untersuchten Spülwässern und Sedimenten. Die Konzentration der Coliformen lag in den meisten Fällen jedoch in einem niedrigen Bereich. Bevor es zu einer Ansiedlung Coliformer in Sedimenten kommt, ist ein Eintrag erforderlich. Folgende Eintragspfade kommen hierfür in Frage: durch das belastetes eingespeiste Wasser, durch undichte Behälter, durch unsachgemäß ausgeführte Reinigungsmaßnahmen an Behältern, durch unsachgemäß ausgeführte Bauarbeiten oder durch Rohrbrüche im Zusammenhang mit Druckabfällen.
Coliforme Umweltkeime in Trinkwasserverteilungssystemen - Vorkommen, Anreicherung und Vermehrung. Abschlussbericht zum DVGW-Forschungsvorhaben W 6/03/04 /
Korth, A. (author) / Petzoldt, H. (author) / Böckle, K. (author) / Hambsch, B. (author)
2008
176 Seiten, Bilder, Tabellen, Quellen
( S. Anh.)
Report
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