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UNIQA PS1 - Ein Hochhaus aus Stahl

Salzer, Christian / Breitfuß, Walter / Siokola, Walter

In prominenter Lage zur Innenstadt Wien wurde durch UNIQA ein von Jean Nouvel geplantes Hochhaus im Zeitraum von September 2008 bis Juli 2009 errichtet. Das Gebäude besteht aus einem 6-geschossigem Sockelbauwerk mit einem darüber liegenden Turm. Das Bauwerk wurde aufgrund des komplexen statischen Systems in zwei statische Elemente geteilt (Nord- und Südsockel). Der Südsockel bzw. der Hochhaussockel kann hier im Gegensatz zu üblichen Hochhäusern nicht zur weiteren Gebäudeaussteifung herangezogen werden. Einzig die Hauptstützen finden in der Decke über dem ersten OG ein zusätzliches Horizontalauflager. Die zusätzlichen Stiegenhäuser im Sockel können aufgrund der Untergeschossnutzung nicht bis auf die Bodenplatte geführt werden und tragen daher zur Gebäudeaussteifung nur in geringem Maße bei. Aufgrund der außergewöhnlichen Architektur setzt sich auch der Sockel aus Stahlbeton-, Stahlverbund- und Stahlbau zusammen. Für die horizontale Lastabtragung des Hochhauses kommt ein exzentrisch liegender torsionssteifer Stahlbetonkern zur Ausführung. Der Kern an sich ist als Einfeldstab mit Einspannung in der Bodenplatte (ca. 15 m unter Niveau EG) sowie einer horizontalen Festhaltung im Erdgeschossfußboden in der statischen Berechnung simuliert. Die Bodenplatte, örtlich im Kernbereich bis zu 3 m dick, leitet die Lasten von den Kernaußenwänden auf die Tieffundierungselemente. In den hochbelasteten Geschossen wird der Kern in C40/50 mit einem Bewehrungsgehalt von ca. 180 kg/m³ ausgeführt. Die Stahlkonstruktion der zehn Regelgeschosse über den Traggeschossen besteht aus zweigeschossigen Stahlstützen im Raster 6 x 6 m² und über Kopfplatten angeschlossenen Verbundträgern. Die Regelgeschosse werden über die Betondeckenscheiben horizontal am Kern gehalten.