Niedrige Zinssätze sichern. Welche Rolle "Forwarddarlehen" spielen können: Fid-Bau Portal

Niedrige Zinssätze sichern. Welche Rolle "Forwarddarlehen" spielen können

Vetter, Michael

In den kommenden Jahren steht eine Verlängerung vieler Immobilienkredite an, die vor allem für Firmeninhaber, die ihre privaten Immobilien finanziert haben, schwierige Kreditgespräche mit sich bringen dürfte. Da auf Grund der Umsatz- und Ertragsentwicklung bei den meisten Unternehmen kaum davon auszugehen ist, dass diese bereit sein werden, den jeweiligen Ablauf ihrer Zinsbindung zu einer vollständigen Darlehensrückzahlung aus eigenen Mitteln zu nutzen, geht es darum, zu klären, welche Vorgehensweise seitens des Betriebsinhabers sinnvoll ist. Die Betriebsinhaber sollten ihre Strategie vor allem im Hinblick auf die voraussichtliche zukünftige Kreditvergabepolitik der Banken sowie auf das zu erwartende Zinsniveau entwickeln. Wenn der Ablauftermin des Darlehens noch nicht direkt ansteht, gibt es die Möglichkeit des Forward- oder Vorausdarlehens, das je nach Kreditgeber mit Vorlaufzeiten von bis zu 5 Jahren möglich ist. Diese Darlehensalternative ist auch deshalb aktuell interessant, weil sich der derzeitig günstige Zinssatz von 4 % auch für die Zukunft sichern lässt. Die Absicherung ist nicht kostenlos. Im Unterschied zu Immobiliendarlehen, die direkt zur Verfügung gestellt werden, muss für Forwarddarlehen ein Zinsaufschlag gezahlt werden. Je länger die Vorlaufzeit ist, desto höher ist der Aufschlag. Bei einer Vorlaufzeit von 1 Jahr beträgt der Zinsaufschlag derzeit je nach Anbieter und Zinsbindung etwa 0,2 %. Bei einer Vorlaufzeit von 4 Jahren steigt er auf 1,0 % an. Da dieser Preis meistens als eine Art Versicherungsprämie verstanden wird, ist er auf Seiten des Unternehmers in aller Regel vertretbar. Gegebenenfalls sollte der Betriebsinhaber auch über eine nur teilweise Absicherung mit Hilfe eines Forwarddarlehens nachdenken.