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"Metropolen" und "Metropolregionen": Was bedeutet das für die Raumordnung?
Wer heute in einem Raumordnungs- oder Städtebaubericht der Bundesregierung nachschlägt, der 20 Jahre oder älter ist, wird vergebens nach einer Auseinandersetzung mit Metropolen oder Metropolregionen suchen. Unmittelbar nach der Vereinigung war im politischen Raum sehr rasch klar, dass die räumliche Ordnungspolitik in Deutschland einer neuen Ausrichtung hin zu einer Ordnungs- und Entwicklungspolitik bedürfe. Ostdeutschland, welches mit Herstellung der deutschen Einheit sofort zur Europäischen Gemeinschaft gehörte, war das strukturschwächste Gebiet der EG. Angesichts der Herausforderungen legte die zuständige Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau ein raumordnerisches Konzept für den Aufbau in den neuen Ländern vor, das sich von dem Ansatz einer flächendeckenden Ordnung des ostdeutschen Raumes unter dem Vorzeichen der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse hin zu einer Stärkung von Potenzialen und schwerpunktmäßiger Beseitigung von Engpässen wenden wollte. Wie geht die Diskussion über europäische Metropolen und Metropolregionen weiter? Die politische Debatte über die kommende Strukturfondsperiode 2014 bis 2020 hat bereits begonnen. Mit dem Barca-Bericht, dem Reflection Paper sowie den Schlussfolgerungen der Tschechischen Ratspräsidentschaft aus dem 1. Halbjahr 2009 sowie dem Konsultationsprozess zum 4. Kohäsionsbericht 2007 liegen bereits erste, informelle schriftliche Grundlagendokumente vor. Für die 2. Jahreshälfte 2010 hat die Kommission den 5. Kohäsionsbericht angekündigt, der konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung der nächsten Strukturfondsperiode enthalten wird. Hierzu werden im Vorfeld bereits zahlreiche informelle Diskussionen und Konsultationen erfolgen. Gleichzeitig laufen auch die generellen Haushaltsverhandlungen für die nächste Periode. Die ungarische EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2011 hat sich zum Ziel gesetzt, die TAEU (Territoriale Agenda der Europäischen Union) zu evaluieren und fortzuschreiben. Bereits heute wird dieser Prozess von der ungarischen Regierung mit Unterstützung des VATI-Instituts in Budapest vorbereitet. Außerdem wurde mit dem Grünbuch der Europäischen Kommission zum territorialen Zusammenhalt ein europäischer Diskussionsprozess begonnen, im Rahmen dessen zahlreiche Beiträge von den Mitgliedstaaten, regionalen Städtenetzwerken und gesellschaftlichen Gruppierungen eingegangen sind. Es wird in den nächsten Jahren darauf ankommen, dass die Metropolen und Metropolregionen als wichtige Wachstumsträger sich als eine wichtige Stütze im polyzentralen Entwicklungsmodell der EU verstehen und ihre Interessen in diesem offenen Diskussionsprozess angemessen einbringen und dabei deutlich machen, dass nicht ein gegenseitiges Ausspielen Metropole versus ländlicher Raum hilfreich ist. Ein Schlüssel zum Erfolg für ein wirtschaftsstarkes Europa könnte in der neue Politik der Land-Stadt-Partnerschaft liegen.
"Metropolen" und "Metropolregionen": Was bedeutet das für die Raumordnung?
Wer heute in einem Raumordnungs- oder Städtebaubericht der Bundesregierung nachschlägt, der 20 Jahre oder älter ist, wird vergebens nach einer Auseinandersetzung mit Metropolen oder Metropolregionen suchen. Unmittelbar nach der Vereinigung war im politischen Raum sehr rasch klar, dass die räumliche Ordnungspolitik in Deutschland einer neuen Ausrichtung hin zu einer Ordnungs- und Entwicklungspolitik bedürfe. Ostdeutschland, welches mit Herstellung der deutschen Einheit sofort zur Europäischen Gemeinschaft gehörte, war das strukturschwächste Gebiet der EG. Angesichts der Herausforderungen legte die zuständige Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau ein raumordnerisches Konzept für den Aufbau in den neuen Ländern vor, das sich von dem Ansatz einer flächendeckenden Ordnung des ostdeutschen Raumes unter dem Vorzeichen der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse hin zu einer Stärkung von Potenzialen und schwerpunktmäßiger Beseitigung von Engpässen wenden wollte. Wie geht die Diskussion über europäische Metropolen und Metropolregionen weiter? Die politische Debatte über die kommende Strukturfondsperiode 2014 bis 2020 hat bereits begonnen. Mit dem Barca-Bericht, dem Reflection Paper sowie den Schlussfolgerungen der Tschechischen Ratspräsidentschaft aus dem 1. Halbjahr 2009 sowie dem Konsultationsprozess zum 4. Kohäsionsbericht 2007 liegen bereits erste, informelle schriftliche Grundlagendokumente vor. Für die 2. Jahreshälfte 2010 hat die Kommission den 5. Kohäsionsbericht angekündigt, der konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung der nächsten Strukturfondsperiode enthalten wird. Hierzu werden im Vorfeld bereits zahlreiche informelle Diskussionen und Konsultationen erfolgen. Gleichzeitig laufen auch die generellen Haushaltsverhandlungen für die nächste Periode. Die ungarische EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2011 hat sich zum Ziel gesetzt, die TAEU (Territoriale Agenda der Europäischen Union) zu evaluieren und fortzuschreiben. Bereits heute wird dieser Prozess von der ungarischen Regierung mit Unterstützung des VATI-Instituts in Budapest vorbereitet. Außerdem wurde mit dem Grünbuch der Europäischen Kommission zum territorialen Zusammenhalt ein europäischer Diskussionsprozess begonnen, im Rahmen dessen zahlreiche Beiträge von den Mitgliedstaaten, regionalen Städtenetzwerken und gesellschaftlichen Gruppierungen eingegangen sind. Es wird in den nächsten Jahren darauf ankommen, dass die Metropolen und Metropolregionen als wichtige Wachstumsträger sich als eine wichtige Stütze im polyzentralen Entwicklungsmodell der EU verstehen und ihre Interessen in diesem offenen Diskussionsprozess angemessen einbringen und dabei deutlich machen, dass nicht ein gegenseitiges Ausspielen Metropole versus ländlicher Raum hilfreich ist. Ein Schlüssel zum Erfolg für ein wirtschaftsstarkes Europa könnte in der neue Politik der Land-Stadt-Partnerschaft liegen.
"Metropolen" und "Metropolregionen": Was bedeutet das für die Raumordnung?
Krautzberger, Michael (author) / Selke, Welf (author)
UPR - Umwelt- und Planungsrecht ; 30 ; 50-53
2010
4 Seiten, 16 Quellen
Article (Journal)
German
"Metropolen" und "Metropolregionen": Was bedeutet das für die Raumordnung?
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