Wasserverluste aus Trinkwasserversorgungssystemen stellen weltweit eines der größten Probleme hinsichtlich Versorgungssicherheit (Quantität der Versorgung), aber auch hinsichtlich hygienischer Qualität des Wassers dar. Viele Wasserversorgungssysteme sind in einem derart schlechten Zustand, dass keine kontinuierliche Versorgung mit Trinkwasser möglich ist. Aber auch für Rohrnetze in gutem Zustand ist das Wissen über die Wasserverluste und das Management von Wasserverlusten essentiell. Denn Wasserverluste sind der einzig wirklich direkt messbare Indikator für den Zustand der Rohrnetze. Daher stellen Wasserverluste ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Instandhaltungsund Rehabilitationsplanung dar. In dieser Dissertation wurde ein Benchmarkingsystem für den Prozess des Wasserverlustmanagements in Trinkwassernetzen entwickelt. Das System beschränkt sich auf die tatsächlichen (realen) Wasserverluste. Das Management der nicht in Rechnung gestellten Wassermengen (engl, non-revenue water) wird nicht berücksichtigt. Das entwickelte Prozess-Benchmarkingsystem ermöglicht die Analyse der verschiedenen Aufgaben des Wasserverlustmanagements. Dazu gehören die Wasserverlustüberwachung, die Leckortung, Analyse- und Planungsaufgaben sowie das Infrastrukturmanagement und die Mitarbeiterqualifikation. Durch den Vergleich von Wasserversorgungsunternehmen können die Stärken und Schwächen der verschiedenen Strategien im Wasserveriustmanagement, der eingesetzten Technologien und der jeweiligen Arbeitsweisen sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch hinsichtlich der technischen Qualität untersucht werden. Ein Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen unterstützt das Ableiten von Verbesserungsmaßnahmen. Neben grundsätzlichen methodischen Aspekten zum Benchmarking, insbesondere dem Prozess-Benchmarking, liefert die gegenständliche Arbeit auch aktuelle Beiträge zum Wasserverlustmanagement. Unter anderem wird ein neu entwickeltes Klassifikationsschema für Wasserverluste auch in die ÖVGW Richtlinie W 63 (in Druck) aufgenommen, welche parallel zu dieser Dissertation überarbeitet wurde.

Water losses from drinking water supply systems are one of the greatest problems worldwide not only regarding supply safety (quantity) but also regarding the provision of safe potable drinking water (quality). Many water supply systems are in such a bad condition that only an intermittent supply with water is possible and more than the half of the water is often lost on the way to the customer. But the knowledge about water losses and the management of water losses is also still very important if the supply network is in good condition. Water losses are the only directly measureable indicator for the condition of a pipe network and are, therefore, an important basis for maintenance and rehabilitation planning. In this PhD thesis a benchmarking system for the process of water loss management in drinking water supply systems has been developed. The system is limited to physical (real) water losses. Non-revenue water management is not considered. The process benchmarking system enables analyses of various tasks of water loss management like leakage monitoring, leak detection, analyses and planning as well as infrastructure management and staff qualification. The comparison of water supply utilities allows the identification of strengths and weaknesses of different water loss management strategies and technologies as well as operational approaches. The analyses are based on technical (qualitative) and economical criteria. Exchange of experience between utilities supports the derivation of measures for improvement. Beside some general methodological aspects regarding benchmarking, especially process benchmarking, this PhD thesis provides actual information about water loss management. One aspect is a new classification scheme for water losses which was implemented to the OVGW directive W 63 (in press), which has been revised parallel to this PhD thesis.