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Biogaseinspeisung. Auswirkungen auf den Netzbetrieb
Die uneingeschränkte Einspeisung von Biogas stellt erhöhte Anforderungen an die Einspeisequalitäten. Grundlegende Anforderungen werden zwar mit den einschlägigen Schweizer Gasrichtlinien entsprechend dem aktuellen Stand abgesichert. Weitergehende Qualitätsanforderungen zum Schutz der gastechnischen Anwendungen der Kunden und zum Schutz des lokalen Gasnetzes führten primär zu Maßnahmen, die der Biogaseinspeiser umsetzen musste, um die Einspeisebedingungen einhalten zu können. Einerseits war es die Biogasaufkalorierung mit Propangas zur Einhaltung des minimalen Brennwertes entsprechend dem minimalen Brennwert der Vorlieferantin des regionalen Erdgasnetzes. Damit wurde der uneingeschränkten Einspeisung kommerziell Rechnung getragen und eine individuelle Energieverrechnung der Endkunden des Lokalnetzes vermieden. Anderseits sollte sich das Biogas auch qualitativ und technisch bei den Gasanwendungen der Kunden nicht vom Erdgas unterscheiden und zu keinen Anpassungen bei den Gasgeräten führen. Das aktive Vermeiden von Ablagerungen, Verschmutzungen und Korrosion bei Leitungen, Armaturen und Gasgeräten galten als wichtigste Schutzziele. Die Lokalnetzbetreiberin verlangte deshalb die Begrenzung der Einspeisetemperatur, um anschliessende Gasabkühlung im Leitungsnetz mit möglicher Kondensation und Ablagerungen zu vermeiden. Die Lokalnetzbetreiberin hatte ebenfalls kostenwirksame Maßnahmen umgesetzt: die Aufwendungen im Zusammenhang mit der neuen Einspeisestelle einschließlich Messeinrichtungen, das Netzmanagement mit Gas-Kurzzeitspeicherung im 5-bar-Netz, Erweiterungen des Leitsystems und die O2-Havarieabsicherung für das Lokalnetz. Da die Langzeiterfahrung mit der uneingeschränkten Einspeisung von Biogas ins lokale Erdgasnetz heute noch zu gering ist, bleibt die abschließende Beurteilung offen, ob die aufgestellten Einspeisebedingungen den tatsächlichen Anforderungen langfristig genügen, ob die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen adäquat oder vielleicht in der Konsequenz als zu weitgehend entschieden wurden. Letztlich war es mehr der sichere Netzbetrieb des Lokalnetzes, der sich über die Einspeisebedingungen auf die Biogasanlage ausgewirkt hatte und damit die grösste uneingeschränkte Biogaseinspeisung der Schweiz zum technisch gesicherten Erfolg führte.
Biogaseinspeisung. Auswirkungen auf den Netzbetrieb
Die uneingeschränkte Einspeisung von Biogas stellt erhöhte Anforderungen an die Einspeisequalitäten. Grundlegende Anforderungen werden zwar mit den einschlägigen Schweizer Gasrichtlinien entsprechend dem aktuellen Stand abgesichert. Weitergehende Qualitätsanforderungen zum Schutz der gastechnischen Anwendungen der Kunden und zum Schutz des lokalen Gasnetzes führten primär zu Maßnahmen, die der Biogaseinspeiser umsetzen musste, um die Einspeisebedingungen einhalten zu können. Einerseits war es die Biogasaufkalorierung mit Propangas zur Einhaltung des minimalen Brennwertes entsprechend dem minimalen Brennwert der Vorlieferantin des regionalen Erdgasnetzes. Damit wurde der uneingeschränkten Einspeisung kommerziell Rechnung getragen und eine individuelle Energieverrechnung der Endkunden des Lokalnetzes vermieden. Anderseits sollte sich das Biogas auch qualitativ und technisch bei den Gasanwendungen der Kunden nicht vom Erdgas unterscheiden und zu keinen Anpassungen bei den Gasgeräten führen. Das aktive Vermeiden von Ablagerungen, Verschmutzungen und Korrosion bei Leitungen, Armaturen und Gasgeräten galten als wichtigste Schutzziele. Die Lokalnetzbetreiberin verlangte deshalb die Begrenzung der Einspeisetemperatur, um anschliessende Gasabkühlung im Leitungsnetz mit möglicher Kondensation und Ablagerungen zu vermeiden. Die Lokalnetzbetreiberin hatte ebenfalls kostenwirksame Maßnahmen umgesetzt: die Aufwendungen im Zusammenhang mit der neuen Einspeisestelle einschließlich Messeinrichtungen, das Netzmanagement mit Gas-Kurzzeitspeicherung im 5-bar-Netz, Erweiterungen des Leitsystems und die O2-Havarieabsicherung für das Lokalnetz. Da die Langzeiterfahrung mit der uneingeschränkten Einspeisung von Biogas ins lokale Erdgasnetz heute noch zu gering ist, bleibt die abschließende Beurteilung offen, ob die aufgestellten Einspeisebedingungen den tatsächlichen Anforderungen langfristig genügen, ob die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen adäquat oder vielleicht in der Konsequenz als zu weitgehend entschieden wurden. Letztlich war es mehr der sichere Netzbetrieb des Lokalnetzes, der sich über die Einspeisebedingungen auf die Biogasanlage ausgewirkt hatte und damit die grösste uneingeschränkte Biogaseinspeisung der Schweiz zum technisch gesicherten Erfolg führte.
Biogaseinspeisung. Auswirkungen auf den Netzbetrieb
Berti, Martin (author)
Gas, Wasser, Abwasser ; 91 ; 251-256
2011
6 Seiten, 5 Bilder, 2 Tabellen, 7 Quellen
Article (Journal)
German
Online Contents | 2011
|Biogaseinspeisung in Erdgasnetze
Tema Archive | 2011
|Biogas - Biogaseinspeisung in Erdgasnetze
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