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Eurocode 3 - Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten

Pasternak, Hartmut / Robra, Jörgen

Mit Ablauf des Jahres 2010 sind in Deutschland fast alle Teile des Eurocodes, welche den Bereich des Stahlbaus betreffen, herausgeben worden. Damit findet die Harmonisierung der technischen Vorschriften für das Bauwesen, die durch eine Übereinkunft zwischen der EU-Kommission und der Europäischen Normungsorganisation (CEN) im Jahr 1990 eingeläutet wurde, ihren vorläufigen Abschluss. Die Regeln des Eurocode und der alten Norm DIN 18800 weisen grundsätzlich viele Gemeinsamkeit auf, es gibt aber teilweise auch erhebliche Unterschiede. Im Beitrag werden die wesentlichen Änderungen, die für die Dimensionierung von Stahlhochbauten von Interesse sind, beschrieben. Der Eurocode 3 zeichnet sich dadurch aus, dass für eine Art des Versagens i.d.R. mehrere Nachweismöglichkeiten angegeben werden. Die Verfahren unterscheiden sich zum einem in der Genauigkeit, d.h. sie liefern mehr oder weniger stark auf der sicheren Seite liegende Ergebnisse. Zum anderen steigt mit der Genauigkeit auch der Rechenaufwand. Einfache Verfahren sind vom Aufwand her oft mit den Nachweisen der DIN 18800 vergleichbar, einige, wie der elastische Querschnittsnachweis oder der Knicknachweis, ist sogar vom Rechenablauf nahezu identisch. Komplexere Verfahren berücksichtigen einen neueren Erkenntnisstand. Sie sind entsprechend aufwändiger und erfordern z.T. spezielle Software. Es bleibt dem Anwender überlassen, das für den jeweiligen Nachweis hinsichtlich Rechenaufwand und gewünschter Modellschärfe optimale Verfahren zu wählen.