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Modellierung und Bewertung unterschiedlichen Nutzerverhaltens in hochwärmegedämmten Einfamilienhäusern
In dieser Arbeit werden das individuelle Nutzerverhalten als dynamischer Prozess in einem hochwärmegedämmten Einfamilienhaus (127 m2, 3 Personen, Dämmung nach EnEV 09) in TRNSYS (TRaNsient SYstems Simulation) modelliert und die sensitiven energierelevanten Verhaltensweisen herausgearbeitet. Anschließend werden diese Verhaltensweisen ökonomisch (Wärmegestehungskosten) und ökologisch (Primärenergieverbrauch, Treibhausgas- und Staubemissionen) für verschiedene Versorgungskonzepte für das Heizen und das Kühlen bewertet. Das Einfamilienhaus hat einen Nutzwärmeverbrauch für Heizwärme von 8.860 kWh/a, für Brauchwarmwasser (BWW) von 2.260 kWh/a und für Nutzkälte von 660 kWh/a. Den größten nutzerabhängigen Einfluss weisen ein verändertes Lüftungsverhalten und der Umgang mit BWW auf. Der Nutzwärmeverbrauch wird durch sparsames Stoßlüften um 12 % reduziert und durch langanhaltendes Kipplüften um 32 % erhöht. Durch einen sparsamen Umgang mit dem BWW können insgesamt 9 % des gesamten Nutzwärmeverbrauchs gespart werden, vice versa erhöht sich dieser um bis zu 20 %. Die Verhaltensänderungen haben durch die hohen Kapitalkosten der Versorgungskonzepte nur geringe Auswirkungen auf die Wärmegestehungskosten. Die ökonomische Rangfolge der Versorgungskonzepte ändert sich durch Verhaltensänderungen nicht, lediglich die Differenzen verschieben sich. Im Gegensatz dazu überwiegt bei der ökologischen Bewertung der nutzerabhängige Einfluss die Wahl des Versorgungskonzeptes. Durch Verhaltensänderungen kann die ökologische Rangfolge nahezu beliebig wechseln. Wird eine zusätzliche Kühlung betrachtet kann mithilfe einer Behaglichkeitsdauerlinie eine deutliche Zunahme der Behaglichkeit nachgewiesen werden. Durch Verschattung kann dieser Kühlverbrauch um 93 % reduziert werden. Aufgrund der hohen Kapitalkosten und des geringen Verbrauchs weist die zusätzliche Kühlung einen großen Einfluss auf die ökonomische Bewertung auf. Der Einfluss auf die ökologischen Bewertungskriterien des Gesamtsystems dagegen ist gering. Insgesamt hat die Arbeit gezeigt, dass die Beurteilungstiefe des Gebäudeenergieverbrauchs durch eine Berücksichtigung des Nutzerverhaltens wesentlich erhöht werden kann.
Modellierung und Bewertung unterschiedlichen Nutzerverhaltens in hochwärmegedämmten Einfamilienhäusern
In dieser Arbeit werden das individuelle Nutzerverhalten als dynamischer Prozess in einem hochwärmegedämmten Einfamilienhaus (127 m2, 3 Personen, Dämmung nach EnEV 09) in TRNSYS (TRaNsient SYstems Simulation) modelliert und die sensitiven energierelevanten Verhaltensweisen herausgearbeitet. Anschließend werden diese Verhaltensweisen ökonomisch (Wärmegestehungskosten) und ökologisch (Primärenergieverbrauch, Treibhausgas- und Staubemissionen) für verschiedene Versorgungskonzepte für das Heizen und das Kühlen bewertet. Das Einfamilienhaus hat einen Nutzwärmeverbrauch für Heizwärme von 8.860 kWh/a, für Brauchwarmwasser (BWW) von 2.260 kWh/a und für Nutzkälte von 660 kWh/a. Den größten nutzerabhängigen Einfluss weisen ein verändertes Lüftungsverhalten und der Umgang mit BWW auf. Der Nutzwärmeverbrauch wird durch sparsames Stoßlüften um 12 % reduziert und durch langanhaltendes Kipplüften um 32 % erhöht. Durch einen sparsamen Umgang mit dem BWW können insgesamt 9 % des gesamten Nutzwärmeverbrauchs gespart werden, vice versa erhöht sich dieser um bis zu 20 %. Die Verhaltensänderungen haben durch die hohen Kapitalkosten der Versorgungskonzepte nur geringe Auswirkungen auf die Wärmegestehungskosten. Die ökonomische Rangfolge der Versorgungskonzepte ändert sich durch Verhaltensänderungen nicht, lediglich die Differenzen verschieben sich. Im Gegensatz dazu überwiegt bei der ökologischen Bewertung der nutzerabhängige Einfluss die Wahl des Versorgungskonzeptes. Durch Verhaltensänderungen kann die ökologische Rangfolge nahezu beliebig wechseln. Wird eine zusätzliche Kühlung betrachtet kann mithilfe einer Behaglichkeitsdauerlinie eine deutliche Zunahme der Behaglichkeit nachgewiesen werden. Durch Verschattung kann dieser Kühlverbrauch um 93 % reduziert werden. Aufgrund der hohen Kapitalkosten und des geringen Verbrauchs weist die zusätzliche Kühlung einen großen Einfluss auf die ökonomische Bewertung auf. Der Einfluss auf die ökologischen Bewertungskriterien des Gesamtsystems dagegen ist gering. Insgesamt hat die Arbeit gezeigt, dass die Beurteilungstiefe des Gebäudeenergieverbrauchs durch eine Berücksichtigung des Nutzerverhaltens wesentlich erhöht werden kann.
Modellierung und Bewertung unterschiedlichen Nutzerverhaltens in hochwärmegedämmten Einfamilienhäusern
Klesse, Andreas (author)
Energie und Nachhaltigkeit ; 8 ; 1-169
2011
169 Seiten, Bilder, Tabellen, 107 Quellen
Theses
German
Wärmeverbrauch , Kühlen , hohe Kosten , Haus , Belüfter , Ventilator , Lüftung , Belüftung , Hitze , Person , Kälte , Treibhaus , Energieverbrauch , Behaglichkeit , Nutzerverhalten
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