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Kunststoffe in Kontakt mit Trinkwasser. Labortests und Realität
Die Ergebnisse der hier vorgestellten Studie zeigen deutlich, dass es möglich ist, mit geeigneten Labortests das Einflusspotenzial eines Kunststoffes auf die Trinkwasserqualität im Wesentlichen zu erfassen. Die Kombination von recht hohen Temperaturen, Stagnation, geringen Rohrleitungsdurchmessern und migrationsaktiven Materialien führt zu einer Veränderung der mikrobiologischen und chemischen Qualität eines Trinkwasser. Zwar wurden bei dieser Studie nur Summenparameter untersucht, die keine direkten Schlüsse auf eine chemische oder mikrobiologische Gefährdung zulassen, dennoch zeigte sich der Einfluss von Neumaterialien. Ein besonderes Augenmerk sollte neben der Materialwahl auch auf die Inbetriebnahme eines Leitungssystems gelegt werden. Wasserversorger, die neue Leitungsstränge im öffentlichen Verteilnetz in Betrieb nehmen, spülen diese gründlich zum Schütze vor mikrobiologischen Kontaminationen [13]. In neuen Gebäudeinstallationen werden solche intensiven Spülungen aber nicht durchgeführt. Zusammen mit dem Migrationspotenzial von Kunststoffen besteht hier jedoch ein besonders hohes Risiko der mikrobiologischen Kontamination, auch durch Krankheitserreger Solche ungebetenen Gaste können beispielsweise durch bauliche Aktivitäten oder durch eine schlechte Wasserqualität bei Druckprüfungen ms System eingetragen werden und treffen auf optimale Bedingungen für ihre Vermehrung [14, 15] An dieser Stelle wäre es besonders wichtig, Sanitärinstallateure durch Schulungen auf Probleme aufmerksam zu machen und für die Risiken zu sensibilisieren. Ausserdem konnten speziell auf Trinkwasserinstallationen zugeschnittene Spülmassnahmen Stärke und Dauer des Einflusses von Kunststoffprodukten reduzieren. Denkbar wäre es, Spülsysteme zu entwickeln, mit denen kurz vor Inbetriebnahme das Leitungssystem durch eine Mischung aus hoher Temperatur (60 °C) und Oxidantien (z B Javel) gründlich gereinigt wird. Die Dauer des Einflusses von Kunststoffprodukten aufs Trinkwasser konnte anhand der Daten aus Testbäumen, die über drei Monate hinweg betrieben wurden, und der Daten aus Gebäudeinstallationen, die ein Jahr lang m Betrieb waren, abgeschätzt werden. Es zeigte sich, dass nach ca. drei Monaten der Einfluss des Materials leicht abnahm. Nach weiteren neun Monaten konnte keine nennenswerte Veränderung der Trinkwasserqualltät mehr festgestellt werden. Wie lange der Einfluss messbar ist, hängt aber vom verwendeten Material und dem Vorgehen bei Installation bzw. Sanierung ab. Ein weiteres Fazit dieser Arbeit ist, dass die derzeitigen Kriterien zur Beurteilung von Kunststoffen in Kontakt mit Trinkwasser überdacht werden sollten. Der häufig angewendete Test W 270 zur Ermittlung des Schleimbildungspotenzials auf der Oberflache eines Kunststoffes ist nicht mehr zeitgemäss und sollte durch neue Methoden abgelost werden [3]. Hierzu stunden Tests wie z B das Methodenpaket BioMig zur Verfugung, die es erlauben, geeignete von ungeeigneten Materialien schneller und besser zu unterscheiden und somit zu beurteilen, ob ein Material für den Einsatz im Trinkwasserbereich geeignet ist [10].
Kunststoffe in Kontakt mit Trinkwasser. Labortests und Realität
Die Ergebnisse der hier vorgestellten Studie zeigen deutlich, dass es möglich ist, mit geeigneten Labortests das Einflusspotenzial eines Kunststoffes auf die Trinkwasserqualität im Wesentlichen zu erfassen. Die Kombination von recht hohen Temperaturen, Stagnation, geringen Rohrleitungsdurchmessern und migrationsaktiven Materialien führt zu einer Veränderung der mikrobiologischen und chemischen Qualität eines Trinkwasser. Zwar wurden bei dieser Studie nur Summenparameter untersucht, die keine direkten Schlüsse auf eine chemische oder mikrobiologische Gefährdung zulassen, dennoch zeigte sich der Einfluss von Neumaterialien. Ein besonderes Augenmerk sollte neben der Materialwahl auch auf die Inbetriebnahme eines Leitungssystems gelegt werden. Wasserversorger, die neue Leitungsstränge im öffentlichen Verteilnetz in Betrieb nehmen, spülen diese gründlich zum Schütze vor mikrobiologischen Kontaminationen [13]. In neuen Gebäudeinstallationen werden solche intensiven Spülungen aber nicht durchgeführt. Zusammen mit dem Migrationspotenzial von Kunststoffen besteht hier jedoch ein besonders hohes Risiko der mikrobiologischen Kontamination, auch durch Krankheitserreger Solche ungebetenen Gaste können beispielsweise durch bauliche Aktivitäten oder durch eine schlechte Wasserqualität bei Druckprüfungen ms System eingetragen werden und treffen auf optimale Bedingungen für ihre Vermehrung [14, 15] An dieser Stelle wäre es besonders wichtig, Sanitärinstallateure durch Schulungen auf Probleme aufmerksam zu machen und für die Risiken zu sensibilisieren. Ausserdem konnten speziell auf Trinkwasserinstallationen zugeschnittene Spülmassnahmen Stärke und Dauer des Einflusses von Kunststoffprodukten reduzieren. Denkbar wäre es, Spülsysteme zu entwickeln, mit denen kurz vor Inbetriebnahme das Leitungssystem durch eine Mischung aus hoher Temperatur (60 °C) und Oxidantien (z B Javel) gründlich gereinigt wird. Die Dauer des Einflusses von Kunststoffprodukten aufs Trinkwasser konnte anhand der Daten aus Testbäumen, die über drei Monate hinweg betrieben wurden, und der Daten aus Gebäudeinstallationen, die ein Jahr lang m Betrieb waren, abgeschätzt werden. Es zeigte sich, dass nach ca. drei Monaten der Einfluss des Materials leicht abnahm. Nach weiteren neun Monaten konnte keine nennenswerte Veränderung der Trinkwasserqualltät mehr festgestellt werden. Wie lange der Einfluss messbar ist, hängt aber vom verwendeten Material und dem Vorgehen bei Installation bzw. Sanierung ab. Ein weiteres Fazit dieser Arbeit ist, dass die derzeitigen Kriterien zur Beurteilung von Kunststoffen in Kontakt mit Trinkwasser überdacht werden sollten. Der häufig angewendete Test W 270 zur Ermittlung des Schleimbildungspotenzials auf der Oberflache eines Kunststoffes ist nicht mehr zeitgemäss und sollte durch neue Methoden abgelost werden [3]. Hierzu stunden Tests wie z B das Methodenpaket BioMig zur Verfugung, die es erlauben, geeignete von ungeeigneten Materialien schneller und besser zu unterscheiden und somit zu beurteilen, ob ein Material für den Einsatz im Trinkwasserbereich geeignet ist [10].
Kunststoffe in Kontakt mit Trinkwasser. Labortests und Realität
Kötzsch, Stefan (author) / Egli, Thomas (author)
Aqua & Gas ; 93 ; 44-52
2013
9 Seiten, 9 Bilder, 1 Tabelle, 15 Quellen
Article (Journal)
German
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