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Konstruktive Schutzmaßnahmen in Anlagen mit explosionsgefährdeten Bereichen kommen immer dann zur Anwendung, wenn sich Zündquellen nicht ausreichend sicher allein durch vorbeugende Schutzmaßnahmen vermeiden lassen oder die Anlagen ein besonders hohes Schadenspotenzial (z. B. Silokomplexe) aufweisen. Auch weitergehende Schutzinteressen des Betreibers, z. B. hinsichtlich der Verfügbarkeit der Anlage, lassen sich mit konstruktiven Schutzmaßnahmen erreichen. Damit die Schutzziele im Fall der Fälle auch wie geplant erreicht werden, sind die Maßnahmen sachgerecht zu projektieren, zu installieren und zu warten. Hierbei sind die systemspezifischen Randbedingungen zu beachten. Neben der Beherrschung von Explosionen sind auch Maßnahmen zur Entkopplung von Explosionen zu berücksichtigen. Anhang einer typischen Anlage werden zwei Varianten von konstruktiven Schutzkonzepten vorgestellt. Die erste Variante zeigt ein klassisches Schutzkonzept mit rein passiven Einrichtungen. Der druckstoßfest ausgeführte Bereich erstreckt sich auf die Mahlanlage mit Nachbehälter und Filter. Um eine Flammenstrahlzündung und Vorkompression im Filter zu vermeiden, ist die Absaugleitung mit einem Explosionsschlot zur Entkopplung ausgerüstet. Da mit einem Explosionsschlot jedoch keine vollständige explosionstechnische Entkopplung erreicht werden kann, ist auch das Filter druckstoßfest mit Druckentlastung konzipiert. Sofern flammenlose Druckentlastungseinrichtungen nach DIN EN 16009 zum Einsatz kommen, kann die Mahlanlage auch im Gebäude aufgestellt werden. Für die Vermahlung von toxischen oder korrosiven Stoffen ist die Anlage mit dem ausgeführten konstruktiven Explosionsschutzkonzept nicht geeignet, da im Falle einer Druckentlastung diese Gefahrstoffe in die Umgebung gelangen. Die zweite Variante ist mit einem aktiven Explosionsschutzsystem ausgerüstet. Dadurch kann der druckstoßfest ausgeführte Bereich auf die Mahlanlage mit Nachbehälter beschränkt bleiben. Durch den Einsatz einer Löschmittelsperre zur vollständigen explosionstechnischen Entkopplung der Absaugleitung findet im Filter keine Explosion mehr statt. Das Filter muss jedoch dem aus der Unterdrückung resultierendem Druck standhalten können. Die Explosionsschutzkonzeption ist auch für die Vermahlung von Gefahrstoffen geeignet, da im Falle einer Explosion keine Stoffe in die Umgebung entweichen können.
Konstruktive Schutzmaßnahmen in Anlagen mit explosionsgefährdeten Bereichen kommen immer dann zur Anwendung, wenn sich Zündquellen nicht ausreichend sicher allein durch vorbeugende Schutzmaßnahmen vermeiden lassen oder die Anlagen ein besonders hohes Schadenspotenzial (z. B. Silokomplexe) aufweisen. Auch weitergehende Schutzinteressen des Betreibers, z. B. hinsichtlich der Verfügbarkeit der Anlage, lassen sich mit konstruktiven Schutzmaßnahmen erreichen. Damit die Schutzziele im Fall der Fälle auch wie geplant erreicht werden, sind die Maßnahmen sachgerecht zu projektieren, zu installieren und zu warten. Hierbei sind die systemspezifischen Randbedingungen zu beachten. Neben der Beherrschung von Explosionen sind auch Maßnahmen zur Entkopplung von Explosionen zu berücksichtigen. Anhang einer typischen Anlage werden zwei Varianten von konstruktiven Schutzkonzepten vorgestellt. Die erste Variante zeigt ein klassisches Schutzkonzept mit rein passiven Einrichtungen. Der druckstoßfest ausgeführte Bereich erstreckt sich auf die Mahlanlage mit Nachbehälter und Filter. Um eine Flammenstrahlzündung und Vorkompression im Filter zu vermeiden, ist die Absaugleitung mit einem Explosionsschlot zur Entkopplung ausgerüstet. Da mit einem Explosionsschlot jedoch keine vollständige explosionstechnische Entkopplung erreicht werden kann, ist auch das Filter druckstoßfest mit Druckentlastung konzipiert. Sofern flammenlose Druckentlastungseinrichtungen nach DIN EN 16009 zum Einsatz kommen, kann die Mahlanlage auch im Gebäude aufgestellt werden. Für die Vermahlung von toxischen oder korrosiven Stoffen ist die Anlage mit dem ausgeführten konstruktiven Explosionsschutzkonzept nicht geeignet, da im Falle einer Druckentlastung diese Gefahrstoffe in die Umgebung gelangen. Die zweite Variante ist mit einem aktiven Explosionsschutzsystem ausgerüstet. Dadurch kann der druckstoßfest ausgeführte Bereich auf die Mahlanlage mit Nachbehälter beschränkt bleiben. Durch den Einsatz einer Löschmittelsperre zur vollständigen explosionstechnischen Entkopplung der Absaugleitung findet im Filter keine Explosion mehr statt. Das Filter muss jedoch dem aus der Unterdrückung resultierendem Druck standhalten können. Die Explosionsschutzkonzeption ist auch für die Vermahlung von Gefahrstoffen geeignet, da im Falle einer Explosion keine Stoffe in die Umgebung entweichen können.
Konstruktiver Explosionsschutz
Schwing, Stefan (author)
Technische Sicherheit ; 3 ; 18-23
2013
6 Seiten, 3 Bilder, 21 Quellen
Article (Journal)
German
Konstruktiver Explosionsschutz vom Typ 'Wassertasche WATA'
Tema Archive | 2004
|Konstruktiver Explosionsschutz in der Holz verarbeitenden Industrie
Tema Archive | 2000
|Springer Verlag | 2019
|Online Contents | 1978
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