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Unerwartete Korrosionsphänomene in Wasserkraftanlagen
Unerwartete Korrosionsprobleme durch mikrobielle Aktivität können in Wasserkraftanlagen große Schäden verursachen. Wie die Erfahrungen zeigen, handelt es sich keineswegs nur um spezielle Einzelfälle, sondern um ein Phänomen, das potentiell weltweit anzutreffen ist und das generell nichtrostende Stähle in natürlichen Wässern betreffen kann. Fallweise werden in Wasserkraftanlagen Schädigungen durch chloridinduzierte Lochkorrosion an Komponenten aus CrNi 13/4, oder, bei älteren Anlagen, aus anderen Stahllegierungen mit 13 % Cr Gehalt beobachtet, die zunächst unerklärlich erscheinen. Anhand eines derartigen Schadensfalles konnte vor etlichen Jahren die Ursache in der Form mikrobiell beeinflusster Korrosion (microbially influenced corrosion, MIC) identifiziert werden. Dieser Mechanismus wurde in der Folge im Detail untersucht und stellt sich mittlerweile als allgemein möglicher Schädigungsmechanismus von nichtrostenden Stählen in natürlichem Süßwasser dar. Er beruht im Wesentlichen auf der Aktivität von so genannten manganoxidierenden Mikroorganismen (MOMOs), die Bestandteil der natürlichen Wasserflora sind, als ubiquitär gelten und somit zumindest potentiell überall auftreten könnten. Das Prinzip dieses MIC by MOMOs genannten Mechanismus besteht darin, dass es im Wasser natürlicherweise immer zur Ausbildung von Biofilm an den festen Oberflächen und so auch an den metallenen Komponenten kommt. MIC by MOMOs kann ernsthafte Korrosionsschädigung durch Lochkorrosion an den Komponenten aus nichtrostendem Stahl in Wasserkraftanlagen verursachen. Maßnahmen wie Minimierung der Stillstandszeiten oder Optimierung des Oberflächenzustandes lassen zumindest eine Verringerung der Wahrscheinlichkeit für diese Korrosion erwarten. Das Risiko für MIC by MOMOs ist derzeit nur schwierig vorherzusagen, da keine geeigneten, verlässlichen Indikatoren bekannt sind. Insgesamt scheint aber nur ein geringer Anteil der umgesetzten Wasserkraftprojekte davon betroffen zu sein. Andererseits hat sich MIC by MOMOs auch in anderen Anwendungen von nichtrostendem Stahl in Süßwasser als immer wieder zu beobachtender Schadensmechanismus erwiesen, sodass davon ausgegangen werden muss, dass diese Art der mikrobiellen Beeinflussung von Korrosion nicht so selten anzutreffen ist.
Unerwartete Korrosionsphänomene in Wasserkraftanlagen
Unerwartete Korrosionsprobleme durch mikrobielle Aktivität können in Wasserkraftanlagen große Schäden verursachen. Wie die Erfahrungen zeigen, handelt es sich keineswegs nur um spezielle Einzelfälle, sondern um ein Phänomen, das potentiell weltweit anzutreffen ist und das generell nichtrostende Stähle in natürlichen Wässern betreffen kann. Fallweise werden in Wasserkraftanlagen Schädigungen durch chloridinduzierte Lochkorrosion an Komponenten aus CrNi 13/4, oder, bei älteren Anlagen, aus anderen Stahllegierungen mit 13 % Cr Gehalt beobachtet, die zunächst unerklärlich erscheinen. Anhand eines derartigen Schadensfalles konnte vor etlichen Jahren die Ursache in der Form mikrobiell beeinflusster Korrosion (microbially influenced corrosion, MIC) identifiziert werden. Dieser Mechanismus wurde in der Folge im Detail untersucht und stellt sich mittlerweile als allgemein möglicher Schädigungsmechanismus von nichtrostenden Stählen in natürlichem Süßwasser dar. Er beruht im Wesentlichen auf der Aktivität von so genannten manganoxidierenden Mikroorganismen (MOMOs), die Bestandteil der natürlichen Wasserflora sind, als ubiquitär gelten und somit zumindest potentiell überall auftreten könnten. Das Prinzip dieses MIC by MOMOs genannten Mechanismus besteht darin, dass es im Wasser natürlicherweise immer zur Ausbildung von Biofilm an den festen Oberflächen und so auch an den metallenen Komponenten kommt. MIC by MOMOs kann ernsthafte Korrosionsschädigung durch Lochkorrosion an den Komponenten aus nichtrostendem Stahl in Wasserkraftanlagen verursachen. Maßnahmen wie Minimierung der Stillstandszeiten oder Optimierung des Oberflächenzustandes lassen zumindest eine Verringerung der Wahrscheinlichkeit für diese Korrosion erwarten. Das Risiko für MIC by MOMOs ist derzeit nur schwierig vorherzusagen, da keine geeigneten, verlässlichen Indikatoren bekannt sind. Insgesamt scheint aber nur ein geringer Anteil der umgesetzten Wasserkraftprojekte davon betroffen zu sein. Andererseits hat sich MIC by MOMOs auch in anderen Anwendungen von nichtrostendem Stahl in Süßwasser als immer wieder zu beobachtender Schadensmechanismus erwiesen, sodass davon ausgegangen werden muss, dass diese Art der mikrobiellen Beeinflussung von Korrosion nicht so selten anzutreffen ist.
Unerwartete Korrosionsphänomene in Wasserkraftanlagen
Linhardt, Paul (author)
2013
9 Seiten
Conference paper
German
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