Flammschutzmittel ohne Gift: Fid-Bau Portal

Flammschutzmittel ohne Gift

Ohne den Zusatz von FSM (Flammschutzmittel) würden Kunststoffprodukte im Brandfall lichterloh brennen. Die Fluchtzeit erhöht sich durch den Einsatz von FSM auf bis zu 20 min. Am Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF werden FSM für Kunststoffe entwickelt, welche u.a. für den Transportbereicht, Bauindustrie sowie für elektrische und elektronische Anwendungen eingesetzt werden. Zu den Anforderungen an FSM gehören Umweltverträglichkeit, chemische Resistenz gegenüber dem Kunststoff, Waschbarkeit der mit FSM ausgerüsteten Berufskleidung ohne Beeinträchtigung der Flammschutzwirkung. Leiterplatten müssen sowohl bei -40 °C als auch bei 60 °C über viele Jahre flammgeschützt funktionstüchtig bleiben. Auf der Messer K in Düsseldorf wurde im Oktober 2013 ein halogenfreies, polymeres FSM für Fasern vorgestellt, das sich z.B. für flammhemmend ausgerüstete Sitzbezüge eignet. Das polymere FSM wird während der Extrusion eingebracht. Kunststoffverarbeiter können nun erstmals die Quantität des FS-Polymers selbst wählen und somit das flammhemmend ausgerüstete Polymer nach eigener Rezeptur herstellen. Ende 2014 soll am LBF ein Brandschutzlabor in Betrieb gehen. Dort können Fachleute die Effizienz von FSM testen und Rezepturen entwickeln. Es können ferner Systeme untersucht werden, die aus mehreren Komponenten bestehen, um Wirkungsvervielfältigungen ausfindig zu machen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit halogenfreie FSM zu synthetisieren und Maßstabsvergrößerungen der Synthese durchzuführen.