Entwicklung duktiler Glas-Verbundkonstruktionen. Schlussbericht. Laufzeit: 01.07.2008 30.06.2012: Fid-Bau Portal

Entwicklung duktiler Glas-Verbundkonstruktionen. Schlussbericht. Laufzeit: 01.07.2008 30.06.2012

Wagner, U. / Schultz, A.

Ziel des Vorhabens war es, Biegeträger in Stahl-Glasverbundbauweise zu entwickeln, herzustellen und deren Trag- und Verformungsverhalten experimentell und numerisch zu untersuchen. Ein Hauptaugenmerk lag hinsichtlich des spröden Versagens des Baustoffs Glas auf der Entwicklung eines duktilen Trag- bzw. Verformungsverhaltens, um die Sicherheit und die Zuverlässigkeit zu erhöhen sowie eine ausreichende Versagensvorankündigung zu erreichen. Die untersuchten Verbundträger bestanden aus Glasstegen mit strukturell angeklebten Ober- und Untergurten sowie Endträgern aus Stahlwinkelprofilen. Grundlage für das Forschungsprojekt bildete eine in der Fachhochschule Potsdam durchgeführte Vorstudie und eine daraus resultierende Masterthesis [1]. Die vorangegangenen Untersuchungen zeigten das enorme Potential der Glas- Verbundbauweise. Die hierbei zutage getretenen Problem- und Fragestellungen sowie eine im Rahmen des Vorhabens durchgeführte umfassende Literaturrecherche des deutschsprachigen Raumes zum Thema Ganzglas- und Glasverbundkonstruktionen waren Basis für das Untersuchungsprogramm. Dieses Programm beinhaltete Untersuchungen zum Kleber, spezielle Untersuchungen des auflagernahen Bereiches mit unterschiedlichen Druckstrebenneigungen, Untersuchungen zum Stabilitätsverhalten von Glasverbundelementen sowie der Verbundwirkung der PVB-Folie bei VSG. Die experimentellen Untersuchungen wurden mit numerischen Untersuchungen mittels der Finiten Element Methode begleitet bzw. ergänzt. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Untersuchungen bildeten die Grundlage für die Bemessungs- und Konstruktionsvorschläge. Diese enthalten ein Bemessungskonzept zur Glastragfähigkeit der Glasstege, welches auch für Ganzglaskonstruktionen anwendbar ist. Weiter beinhalten die Vorschläge Angaben zur konstruktiven Durchbildung von Stahl-Glasverbundträgern. Abschließend wurden die Ergebnisse und Erkenntnisse praktisch in einem Experimentalbauwerk umgesetzt an einer 10 m langen Fußgängerbrücke. Mit diesem Bauwerk steht ein Objekt zur Verfügung, welches in den nächsten Jahren eingehend und umfassend untersucht werden kann.