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Potentialfeldmessungen - Zerstörungsfreie Lokalisierung der Korrosion in Stahlbetonbauwerken

Elsener, B.

Für Stahlbetonbauwerke ist das Nebeneinander von passivem und korrodierendem Armierungsstahl charakteristisch. Zur raschen Erfassung von korrodierenden Armierungen ist die Potentialfeldmeßtechnik sehr gut geeignet. Diese Methode beruht auf dem Makroelement zwischen korrodierendem und passivem Stahl im Beton und dem damit verbundenen Stromfluß. Damit ist klar, daß die Korrosionsreaktion zum Zeitpunkt der Messung aktiv sein muß, um Gefahrenherde finden zu können. Das mit dem Stromfluß gekoppelte Potentialfeld im Beton wird von verschiedenen betonseitigen Eigenschaften und von elektrochemischen Größen beeinflußt. Das Festsetzen von absoluten Grenzwerten zur Beurteilung, wie im ASTM Standard C876-80 vorgeschlagen, ist daher nicht sinnvoll und führt zu Fehlinterpretationen. Viel eher geeignet ist eine Beurteilung, die den Gradienten des Potentialfeldes als Indikator für Korrosionsbereiche verwendet. Messungen mit einem relativ großen Raster von 1x1 m sind noch genügend genau, um im Projektstadium das Ausmaß der Korrosionsschäden zu erfassen. Auch bei weitergehender Automatisierung ist die Potentialfeldmeßtechnik eine diagnostische Methode und kann daher nur von qualifiziertem Personal und im Zusammenhang sinnvoll eingesetzt werden. Die visuelle Inspektion und ergänzende Untersuchungen sind für eine korrekte Interpretation der Messung und für die Ermittlung der Schadensursache unbedingt miteinzubeziehen.