Defekten Gasleitungen wird 'Dampf gemacht'. Japanisches Verfahren saniert ostdeutsche Versorgungsnetze: Fid-Bau Portal

Defekten Gasleitungen wird 'Dampf gemacht'. Japanisches Verfahren saniert ostdeutsche Versorgungsnetze

Winkler, U.

Alte Gasversorgungsleitungen, vorwiegend aus Gußeisen, zeigen nach Umstellung auf Erdgas und Drucksteigerung erheblichen Anstieg der Leckraten (in Berlin, Ostteil, von 5,3 auf 24,4 Lecks/km). Kanal-Müller, Schieder-Schwalenberg (D) saniert alte Gasleitungen nach dem aus Japan stammenden Paltem-Verfahren. Das Verfahren wurde vom Ashmori-Konzern zusammen mit der Tokyo Gas Company entwickelt, um die Gasleitungen erdbebensicherer zu machen. Die Gasleitungen werden mit einem hochfesten Spezialgewebeschlauch ausgekleidet. Zuerst werden die an Kopflöchern zugänglich gemachten Leitungen gründlich gesäubert. Der Schlauch wird dann über Kopflöcher durch Luftdruck in die defekten Leitungen eingestülpt und fest mit den Rohrwandungen verklebt. TV-überwachte Roboter öffnen die Hausanschlüsse. Der zweischichtige Schlauch (PAL-Liner) wird auf Rohr-Maß aus Polyesterfaser mit Polymerbeschichtung angefertigt und mit warmhärtendem Zweikomponenten-Kunstharzkleber gefüllt. Nach dem Einstülpen des Schlauches in die Rohrleitung wird diese mit bis zu 130 Cel heißem Dampf geflutet, wodurch der Kleber aushärtet. Das Verfahren ist auch für Wasserleitungen und Abwasserleitungen geeignet.