Search

Solare Nahwärme - Stand der Projekte in Deutschland

Fisch, M.N. / Kübler, R. / Hahne, E.

Zu unterscheiden sind solarunterstützte Nahwärmesysteme ohne und mit Langzeit-Wärmespeicher. Im Rahmen einer vom BMFT geförderten Studie wurden die Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit von solar unterstützter Nahwärmeversorgung untersucht. Zur Erprobung und Weiterentwicklung von Kollektoren, Wärmespeichern und Systemtechnik ist eine Reihe von Vorprojekten im Betrieb, im Bau und in der Planung. Neubaugebiete in Ravensburg und Huberesch wurden mit einer zentralen Wärmeversorgung ausgestattet. In beiden Fällen wird Brauchwasser zentral erwärmt und über ein eigenes Rohrnetz an die Wohnungen verteilt. Das erste Baugebiet besteht aus 29 Reihenhäusern, das zweite Gebiet aus 6 Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 107 Wohnungen. Beide Anlagen wurden im Sommer 1992 gebaut. Im Vergleich zu marktüblichen Kleinanlagen betragen die Investitionskosten für diese Großanlage weniger als die Hälfte. Der Solarenergieertrag ist dagegen um 30 bis 50 % höher, so daß sich eine um den Faktor 3 bessere Wirtschaftlichkeit gegenüber Kleinanlagen ergibt. Ein ähnliches Projekt wie in Ravensburg wurde in einem anderen Neubaugebiet in Köngen/Kreis Esslingen realisiert. Die Häuser in Köngen mit insgesamt 72 Wohnungen wurden bereits mit einer besseren Wärmedämmung ausgestattet, wie sie nach der kommenden WSchVO vorgesehen ist. Der solare Deckungsanteil am Energiebedarf zur Brauchwassererwärmung beträgt etwa 40 %. Beim Projekt Neckarsulm/Amorbach werden rund 325 Wohnungen an die zentrale Wärmeversorung angeschlossen. Im Unterschied zu den ersten drei Projekten wird kein eigenes Verteilernetz für das Warmwasser verlegt. Die Wassererwärmung erfolgt über Wärmeaustauscher oder Speicher in den einzelnen Häusern. Die zentrale Solaranlage mit einer Kollektorfläche von etwa 700 m² speist direkt in das Heiznetz ein. Der Brennwertkessel und die Solaranlage nutzen denselben Pufferspeicher.