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Microtunnelbau - umweltgerechter Kanalbau

Möhring, K.

Der unterirdische Kanalbau mittels ferngesteuerter Vortriebsmaschinen kann nach derzeitigem Stand folgende Leistungen erbringen: Erneuerung von Kanälen durch Verlegung in freie Trassen, Erneuerung von Kanälen durch das Überfahren schadhafter Haltungen (pipe-eating), Relining des schadhaften, in seiner ursprünglichen Querschnittsgröße nicht mehr benötigten Kanals, nachträgliche unterirdische Herstellung von Anschlußkanälen. Die Berliner Wasserbetriebe haben diese Möglichkeiten seit 1985 konsequent genutzt. Hieraus ergab sich für die Hersteller der Vortriebsmaschinen die Herausforderung, die Stahlgelenkköpfe und die Abbauwerkzeuge so zu modifizieren, daß das 'pipe-eating' perfektioniert werden konnte, ohne daß man neue Vortriebssysteme anzuschaffen brauchte. So hat sich das Microtunneling gerade in einem dicht bewohnten Gebiet wirtschaftlich, verkehrstechnisch und ökologisch bewähren können. Straßenaufbrüche und Verkehrsbehinderungen wurden vermieden, der Erdaushub und sein aufwendiger Abtransport entfallen, Baumaßnahmen im Winter waren problemlos möglich, Straßenbäume wurden geschont und Lärm und Emission vermieden. Etwa 208 Kilometer Kanäle und Leitungen wurden gelegt und dabei verglichen mit dem konventionellen Kanalbau etwa 40 Millionen DM eingespart. Die 'Berliner Bauweise' als konsequente Nutzung vorhandener Techniken wurde dadurch beispielgebend.