Zur Bewehrung ungebundener Tragschichten des Straßenaufbaus: Fid-Bau Portal

Zur Bewehrung ungebundener Tragschichten des Straßenaufbaus

Jas, H.A.

Beim Bau von Verkehrsflächen auf wenig tragfähigem Untergrund können Geogitter oder Geotextilien eingesetzt werden. Mit Geotextilien ist ein Bewehrungseffekt und damit eine Steigerung der Tragfähigkeit der Fahrspur nur mit großen Dehnungen zu erzielen, weil Widerstandskräfte nur durch einen Membraneffekt ermöglicht werden. Bei einem Geogitter dagegen beruht die Verstärkung auf der Verzahnung von Tragschichtpartikeln in den Gitteröffnungen. Die aus einer Auflast auf der Fahrbahn resultierenden vertikalen Spannungen rufen an der Grenzfläche von Tragschicht und Untergrund seitliche Dehnungen hervor. Bei Verwendung eines Geogitters ergeben sich für den Fahrbahnaufbau folgende Vorteile: die Vermischung von Tragschicht und Untergrund wird reduziert, seitliche Verschiebungen der Tragschichtpartikel werden verhindert, der lastverteilende Bereich wird effektiv bewehrt (Reduzierung der Setzung) und der Partikelbruch der ungebundenen Tragschicht wird vermindert. Bewehrte Tragschichten können daher um bis zu 50 % reduziert werden. Geogitter bieten im Gegensatz zu Geotextilien eine effektive Bewehrung der unteren Tragschicht und eine Erhöhung der Tragfähigkeit des gesamten Aufbaus. In Versuchen hat sich das knotensteife Geogitter Tensar SS2 von allen getesteten Geogittern am besten bewährt. Eine hiermit bewehrte Fahrbahn widerstand 10000 Überfahrten ohne Versagen, während eine Fahrbahn mit gleichem Aufbau, jedoch ohne Bewehrung, bereits nach 650 Überfahrten versagte.