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Charakterisierung des Kabeltrassenbrandes im Block 1 des Kernkraftwerks Greifswald
Am 7. Dezember 1975 kam es im Block 1 des mit VVER-440-DWR ausgesatteten KKW Greifswald zu einem Störfall, der heute als ein Ereignis der Stufe 3 (ernster Störfall) der internationalen Bewertungsskala für bedeutsame Ereignisse in KKW eingestuft ist. Durch einen Kurzschluß und eine falsch eingebaute Diode wurde in einer Reservestromverteilung ein Kabeltrassenbrand verursacht. Nach etwa 2,5 h konnte der Brand gelöscht werden. Es wurden aber bei dem Brand Spannungsversorgungs- und Steuerkabel zerstört, so daß es zu einer Vielzahl zufälliger Ausfälle auch bei sicherheitsrelevanten Komponenten kam. 2 min nach dem Kurzschluß kam es infolge des Ausfalls von Hauptkühlmittelpumpen zur Reaktorschnellabschaltung und zur Turbinenschnellabschaltung. Im Gefolge konnnte trotz des Ausfalls verschiedenster Systeme und Komponenten die Nachzerfallswäreabfuhr so gewährleistet werden, daß nur während einer kurzen Zeit Druck und Temperatur in der Spaltzone unzulässige Werte erreichten. Die Ursache dafür war in einer Fehlinterpretation zu suchen, durch die das Bedienungspersonal den Zusammenbruch des Naturumlaufs vermutete und auf eine Zwangsumlaufkhlung umstellte. Die Anlage kehrte nach wenigen Minuten in den sicheren Zustand zurück. Es muß festgestellt weren, daß eine Vielzahl technischer, organisatorischer und menschlicher Fehler Ursache für den Störfall waren. Es fehlte die Redundanz wichtiger technischer Systeme, die räumliche Trennung war mangelhaft und die Qualitätssicherung ließ zu wünschen übrig. Darüber hinaus war das Personal ungenügend auf einen solchen Störfall vorbereitet und es fehlten Handlungsanleitungen. Es zeigten sich grundätzlich schwere Mängel bei der Brandsicherheit und dem Brandschutz. Besonders schwerwiegend war die fehlende Brandabschottung zwischen Steuer- und Leistungskabeln. Als positiv hat sich das große Wasserreservoir in den Hauptkomponenten auf die Abfuhr der Nachzerfallswärme ausgewirkt.
Charakterisierung des Kabeltrassenbrandes im Block 1 des Kernkraftwerks Greifswald
Am 7. Dezember 1975 kam es im Block 1 des mit VVER-440-DWR ausgesatteten KKW Greifswald zu einem Störfall, der heute als ein Ereignis der Stufe 3 (ernster Störfall) der internationalen Bewertungsskala für bedeutsame Ereignisse in KKW eingestuft ist. Durch einen Kurzschluß und eine falsch eingebaute Diode wurde in einer Reservestromverteilung ein Kabeltrassenbrand verursacht. Nach etwa 2,5 h konnte der Brand gelöscht werden. Es wurden aber bei dem Brand Spannungsversorgungs- und Steuerkabel zerstört, so daß es zu einer Vielzahl zufälliger Ausfälle auch bei sicherheitsrelevanten Komponenten kam. 2 min nach dem Kurzschluß kam es infolge des Ausfalls von Hauptkühlmittelpumpen zur Reaktorschnellabschaltung und zur Turbinenschnellabschaltung. Im Gefolge konnnte trotz des Ausfalls verschiedenster Systeme und Komponenten die Nachzerfallswäreabfuhr so gewährleistet werden, daß nur während einer kurzen Zeit Druck und Temperatur in der Spaltzone unzulässige Werte erreichten. Die Ursache dafür war in einer Fehlinterpretation zu suchen, durch die das Bedienungspersonal den Zusammenbruch des Naturumlaufs vermutete und auf eine Zwangsumlaufkhlung umstellte. Die Anlage kehrte nach wenigen Minuten in den sicheren Zustand zurück. Es muß festgestellt weren, daß eine Vielzahl technischer, organisatorischer und menschlicher Fehler Ursache für den Störfall waren. Es fehlte die Redundanz wichtiger technischer Systeme, die räumliche Trennung war mangelhaft und die Qualitätssicherung ließ zu wünschen übrig. Darüber hinaus war das Personal ungenügend auf einen solchen Störfall vorbereitet und es fehlten Handlungsanleitungen. Es zeigten sich grundätzlich schwere Mängel bei der Brandsicherheit und dem Brandschutz. Besonders schwerwiegend war die fehlende Brandabschottung zwischen Steuer- und Leistungskabeln. Als positiv hat sich das große Wasserreservoir in den Hauptkomponenten auf die Abfuhr der Nachzerfallswärme ausgewirkt.
Charakterisierung des Kabeltrassenbrandes im Block 1 des Kernkraftwerks Greifswald
Characterization of the cable fire in Block 1 of the Greifswald nuclear power plant
Albrecht, L. (author) / Gelfort, E. (author)
Kerntechnik ; 61 ; 77-85
1996
9 Seiten, 8 Bilder, 1 Tabelle, 9 Quellen
Article (Journal)
German
Nachnutzung eines Kernkraftwerks
British Library Online Contents | 2001
|Rückbau eines Prototyp‐Kernkraftwerks
Wiley | 1998
Studenten-Werk: Nachnutzung eines Kernkraftwerks
Online Contents | 2001
|Hess.VGH - 25.3.97 - 14 A 3083-89 - Stillegung eines Kernkraftwerks
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