Ermüdungsnachweis bei stählernen Eisenbahnbrücken nach EUROCODE. Zu konservative Betriebsfaktoren für Fahrbahnelemente: Fid-Bau Portal

Ermüdungsnachweis bei stählernen Eisenbahnbrücken nach EUROCODE. Zu konservative Betriebsfaktoren für Fahrbahnelemente

Unterweger, H.

Im zunehmenden Maße fordert der Eisenbahnbrückenbau bei Neubauten die Ausbildung einer geschlossenen Fahrbahn, die ein durchgehendes Schotterbett erlaubt. Für diese Bauteile (Deckblech, Rippen, Querträger), die Stützweiten von etwa L < 6 m aufweisen, ist der Ermüdungsnachweis bemessungsbestimmend. Die aufgezeigte mögliche Reduktion der im EC 3 (Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten; Teil 2 - Brücken und Blechträger) tabellierten Betriebsfaktoren alpha von 20 bis 25 % in diesem Stützweitenbereich, die einer Erhöhung der zulässigen Beanspruchung im selben Ausmaß entspricht, könnte doch nennenswerte Einsparungen an Material und Baukosten bewirken. Damit wäre auch eine Angleichung der Tragsicherheit der Fahrbahn - die derzeit bedingt durch zu hohe Betriebsfaktoren tatsächlich eine höhere Sicherheit aufweist - an die Hauptträger erreichbar. Eine weitere Materialersparnis wäre durch Modifikation der Überlagerungsvorschrift der Haupttragwirkung (Fahrbahn als Teil des Hauptträgers) beim Ermüdungsnachweis nach EC gegeben, wie Berechnungen (Unterweger, H.: Berücksichtigung der Betriebsbeanspruchung beim Ermüdungsnachweis von stählernen Eisenbahnbrücken. Dissertation, TU Graz 1993) zeigten. Ein endgültiger Vorschlag für Betriebsfaktoren alpha bei kurzen Stützweiten kann nicht vorgelegt werden, da dem Verfasser repräsentative Angaben über Schwertransporte (Frequenzen und Achslasten) nicht vorliegen, die allenfalls eine geringfügige Anhebung der dargestellten genauen Berechnungsergebnisse erfordern würden.