Wasseraufbereitung mit Vakuum-UV/-UV-Excimer-Durchflußphotoreaktoren: Fid-Bau Portal

Wasseraufbereitung mit Vakuum-UV/-UV-Excimer-Durchflußphotoreaktoren

Oppenländer, T. / Baum, G.

Grauwasser (Wasser ohne Trinkwasserqualität, beispielsweise aus Badewannen, Duschen, Waschmaschinen) kann noch im Haushaltsbereich weiterverwendet werden, so zur Toilettenspülung. In Kombination mit der herkömmlichen abwassertechnischen Klärung werden Desinfektionen von Grauwasser mittels Ultraviolett-Strahlen (UV) erprobt. Die Wirkungen von UV-Strahlung mit 172 nm und mit 222 nm Wellenlänge auf psychrophile und auf mesophile Bakterien sowie die Minderung des CSB-Wertes (chemischer Sauerstoffbedarf) und des TOC-Wertes (Gesamtkohlenstoffgehalt) durch die Bestrahlung werden ermittelt und die Ergebnisse in Tabellen und graphisch gezeigt. Neuartige Vakuum-UV-Strahler (VUV) und UV-Excimer-Photodurchflußreaktoren wurden mit Duschabwasser erprobt. Die Versuchseinrichtung und Versuchsdurchführung wird kurz beschrieben. Insbesondere bei der Doppelbestrahlung mit beiden Wellenlängen 50 min lang wurden nicht nur die Koloniezahlen der psychrophilen und mesophilen Keime bis zur Nachweisgrenze eliminiert, der CSB-Wert wurde um 41,6 % vermindert, also organische Inhaltsstoffe wurden durch Photomineralisierung abgebaut. Bei Doppelbetrahlung wurde auch Schaum rasch zerstört. Damit wurden Nährstoffe für Wiederaufkeimen dem Wasser entzogen. Nach 180 min Bestrahlung mit 172 nm wurden 71 % des TOC-Wertes abgebaut. Vergleichsmessungen mit einem 254 nm Strahler erbrachten effizientere Keimminderung, jedoch keine Schaumminderung und keine Senkung des CSB-Wertes. Für die Strahler-Kombination 172 nm und 222 nm werden die Photoreaktionen mit luftgesättigtem Wasser im Bild dargetellt (Photolyse von Sauerstoff zu Ozon und Wasser zu Wasserstoffperoxid, Photolyse von Ozon im Wasser zu Wasserstoffperoxid und von Wasserstoffperoxid zu OH-Ionen). Die Spektren der Strahler werden zusammen mit den spektralen Wirkungskurven der Keimtötung und Absorptionsspektren von Zellbestandteilen gezeigt. Demgemäß entsteht die baktericide Wirkung nicht nur unmittelbar durch Photodestruktion des Zellmaterials, sondern zugleich durch die Bildung baktericider Oxidantien.