Wirkprinzipien, Einsatzmöglichkeiten und -grenzen von Microwasser-Löschanlagen für Kraftwerke: Fid-Bau Portal

Wirkprinzipien, Einsatzmöglichkeiten und -grenzen von Microwasser-Löschanlagen für Kraftwerke

Bürgel, H.G.

Die Löschwirkung von Wasser beruht auf dem Kühleffekt, durch den in der Reaktionszone die Reaktionsgeschwindigkeit überproportional herabgesetzt wird. Eine mit kleineren Tropfendurchmessern zunehmende Oberfläche erhöht die Wärmeübertragung und führt zu einer schnellen Verdampfung des Wassers. Microwasser-Löschanlagen arbeiten mit Feinstverdüsung, kommen mit wesentlich geringeren Wassermengen aus und führen nicht zu den oft gravierenden Wasserschäden wie herkömmliche Löschanlagen. Die schnelle Volumenvergrößerung bei der Dampfbildung verdrängt das Sauerstoff-Luftgemisch und bewirkt einen Stickeffekt. Während Hochdruckanlagen reines Wasser versprühen, erfordern Niederdruckanlagen Zweistoffdüsen, bei denen ein zusätzliches gasförmiges Hilfsmedium zur Feinsttropfenbildung verwendet wird. Eingesetzt werden verschieden Düsenarten, deren Vor- und Nachteile zusammen mit denen der Drucksysteme angeführt sind. Die eingeschränkte Reichweite durch die feinen Tropfen erfordert eine individuelle Düsenanordnung, um die verschiedenen Effekte zur Wirkung zu bringen und die Reaktionsgeschwindigkeit zu verringern. Zur Zeit können Microwasser-Löschanlagen nach VdS in Kabelkanälen eingesetzt werden, doch ist die prinzipielle Anwendung in Computerräumen, Kontrollräumen, Schaltanlagen, Schmierölbereichen, Transformatorräumen und in Lagern möglich.