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Aquädukte - die großartigen Bogenreihen römischer Fernwasserleitungen
Anhand verschiedener Beispiele wird die ausgereifte Technik und die hohe architektonische Ästhetik römischer Aquädukte beleuchtet. Diese in Bogenreihen gebauten Fernwasserleitungen waren eine Folge der Pax Romana, einer langen Friedensperiode nach dem Sieg der Römer über die Ägypter, in der keine Zerstörung solch aufwendiger Bauten zu befürchten war. Das ganze Wasserversorgungssystem bestand aus drei Funktionselementen: der Wassererfassung, die das Quellwasser oder Flußwasser in den Kanal einspeiste, der in unterirdischen Leitungen oder über Bogenreihen geführte Kanal und das Wasserkastell, von dem die einzelnen Versorgungsbereiche des städtischen Leitungsnetzes gespeist wurden. Das Wasser floß in freiem Gefälle in sogenannten Freispiegelleitungen. Wo nötig, wurden Druckstrecken in die Freispiegelleitungen eingeschaltet, die den heutigen Dükern entsprechen. Die Aquädukte, die erstmals von den Urartäern und Assyrern im 7. Jahrhundert errichtet wurden, wurden bei den Römern ständig weiterentwickelt. Beginnend mit dem opus quadratum, der aufwendigen Blockbauweise aus behauenen Steinquadern, ohne Mörtel versetzt, nur mit eisernen, bleivergossenenen Klammern zusammengehalten, wurden attraktive Bauwerke erstellt. Zur Reduzierung des Aufwandes wurden dann nur die Schalen aus - nun mit Mörtel vermauerten - Quadersteinen gefertigt, die mit Beton hintergossen wurden (opus implectum). Bei nicht sichtbaren Fassaden wurde auch nur mit Beton gearbeitet. Später wurden weitere Vereinfachungen zulässig, wie verschieden hohe Blocksteine, unbehauene Steine und gebrannter Ziegel. Die Entwicklung der Steinbögen zeigte zunächst kleine Durchmesser (5,95 m), mit zunehmender Erfahrung wurden die Spannweiten immer größer (bis zu 24,5 m). Die Länge der Bogenreihen stieg von 90 m auf bis zu 11,2 km. Zwei- und dreistöckige Aquädukte mit Zwischenbögen zur Abstützung bildeten den Höhepunkt der Baukunst. Gegen Ende des Römischen Reiches hatten etwa 100 Städte Wasserleitungen mit Aquädukten, die längste davon hatte eine Länge von 132 km.
Aquädukte - die großartigen Bogenreihen römischer Fernwasserleitungen
Anhand verschiedener Beispiele wird die ausgereifte Technik und die hohe architektonische Ästhetik römischer Aquädukte beleuchtet. Diese in Bogenreihen gebauten Fernwasserleitungen waren eine Folge der Pax Romana, einer langen Friedensperiode nach dem Sieg der Römer über die Ägypter, in der keine Zerstörung solch aufwendiger Bauten zu befürchten war. Das ganze Wasserversorgungssystem bestand aus drei Funktionselementen: der Wassererfassung, die das Quellwasser oder Flußwasser in den Kanal einspeiste, der in unterirdischen Leitungen oder über Bogenreihen geführte Kanal und das Wasserkastell, von dem die einzelnen Versorgungsbereiche des städtischen Leitungsnetzes gespeist wurden. Das Wasser floß in freiem Gefälle in sogenannten Freispiegelleitungen. Wo nötig, wurden Druckstrecken in die Freispiegelleitungen eingeschaltet, die den heutigen Dükern entsprechen. Die Aquädukte, die erstmals von den Urartäern und Assyrern im 7. Jahrhundert errichtet wurden, wurden bei den Römern ständig weiterentwickelt. Beginnend mit dem opus quadratum, der aufwendigen Blockbauweise aus behauenen Steinquadern, ohne Mörtel versetzt, nur mit eisernen, bleivergossenenen Klammern zusammengehalten, wurden attraktive Bauwerke erstellt. Zur Reduzierung des Aufwandes wurden dann nur die Schalen aus - nun mit Mörtel vermauerten - Quadersteinen gefertigt, die mit Beton hintergossen wurden (opus implectum). Bei nicht sichtbaren Fassaden wurde auch nur mit Beton gearbeitet. Später wurden weitere Vereinfachungen zulässig, wie verschieden hohe Blocksteine, unbehauene Steine und gebrannter Ziegel. Die Entwicklung der Steinbögen zeigte zunächst kleine Durchmesser (5,95 m), mit zunehmender Erfahrung wurden die Spannweiten immer größer (bis zu 24,5 m). Die Länge der Bogenreihen stieg von 90 m auf bis zu 11,2 km. Zwei- und dreistöckige Aquädukte mit Zwischenbögen zur Abstützung bildeten den Höhepunkt der Baukunst. Gegen Ende des Römischen Reiches hatten etwa 100 Städte Wasserleitungen mit Aquädukten, die längste davon hatte eine Länge von 132 km.
Aquädukte - die großartigen Bogenreihen römischer Fernwasserleitungen
Wölfel, W. von (author)
Bautechnik ; 73 ; 792-795
1996
4 Seiten, 9 Bilder, 7 Quellen
Article (Journal)
German
Aquädukte - die grossartigen Bogenreihen römischer Fernwasserleitungen
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