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BHKW für Niedrigenergiehäuser - das Beispiel Niedernhausen

Loga, T.

In der hessischen Gemeinde Niedernhausen wurden Niedrigenergiehäuser in zusammenhängenden Baugebieten realisiert. Durch Versorgung mit einem zentralen Blockheizkraftwerk konnte der Energieverbrauch über die Niedrigenergiebauweise hinaus um etwa 30 % gesenkt werden. Die gebauten Reihenhäuser besitzen einen lückenlosen, qualitativ hochwertigen Wärmeschutz, eine dichte Gebäudehülle, kompakte Gebäudeformen und eine kontrollierte Lüftung. Der jährliche Verbrauch an Heizwärme sinkt damit auf etwa 70 kWh pro m² Wohnfläche, wobei die kontrollierte Lüftung eine wesentliche Rolle spielt. Voraussetzung für die definierte Be- und Entlüftung aller Wohnräume ist jedoch eine ausreichende Gebäudedichtheit. Besondere Beachtung fand daher bei Planung und Ausführung der Konstruktionsdetails die Luftdichtigkeitsebene, die das Gebäude vollständig umschließen muß. Das Wärmeträgermedium wird direkt in den Heizkreis der einzelnen Gebäude eingespeist. Damit werden bei der hausseitigen Installation Wärmetauscher und Umwälzpumpen eingespart. Erforderlich sind lediglich Absperrarmaturen, Schmutzfänger und Differenzdruckregler, die in einer kompakten Wärmeübergabestation zusammengefaßt sind. Die Mehrkosten für den gegenüber der WSchV 84 verbesserten Wärmeschutz der Bauteile Wand, Dach, Kellerdecke und Fenster lagen bei 10700 DM pro Gebäude. Der Einbau der Abluftanlagen für kontrollierte Lüftung kostet im Schnitt etwa 6000 DM. In einem über drei Jahre laufenden Meßprogramm wurden alle wesentlichen Energieströme, die Raum- und Netztemperaturen sowie der Klimadaten in der Siedlung erfaßt und ausgewertet. Die Meßergebnisse belegen, daß der angestrebte Heizwärmededarf für die Niedrigenergiehäuser erreicht wird. Entscheidend für die betriebswirtschaftliche Attraktivität ist der Wert des durch die Heizkraftanlage erzeugten Stroms. Günstige Bedingungen ergeben sich bei Betrieb durch einen lokalen Stromversorger, der den Einkaufspreis seines Vorlieferanten ansetzen kann.