Search

Niedrigenergiehaus Mannheim - Solarenergie und Brennwerttechnik im Geschoßwohnungsbau

Scholer, W.

Beim Demonstrationprojekt Viernheimer Weg 40 - 42 in Mannheim-Sandhofen wurde im sozialen Wohnungsbau ein Zwölf-Familienhaus in Niedrigenergiebauweise erstellt. Mit einem rechnerischen Heizenergiebedarf von 51 kWh/m²a bleibt das Gebäude um 35 % unter dem von der Wärmeschutzverordnung (WSchVo) 1995 festgelegten höchstzulässigen Wert. Im Gegensatz zur konventionellen Bauweise prägen bei Niedrigenergiehäusern der Lüftungswärmebedarf und der Energiebedarf zur Trinkwassererwärmung entscheidend den gesamten Wärmebedarf. Dementsprechend sind diese Größen bei der Dimensionierung der Wärmeversorgungsanlage zu berücksichtigen. Planungsnormen müssen dahingehend überarbeitet oder neu erstellt werden. Mit nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgelegten thermischen Solaranlagen können 20 bis 30 % des Gesamtenergiebedarf zur Wärmeversorgung gedeckt werden. Bei korrekter Einstellung und diszipliniertem Betrieb können mechanische Wohnungslüftungsanlagen einen wesentlichen Beitrag zur Komforterhöhung, zur verbesserten Hygiene und zur ökologischen Energienutzung leisten. Mit sinkendem Energiebedarf durch optimale Wärmedämmung und Gebäudeausführung und durch den Einsatz der günstigen Technik steigt die Verantwortung von Planern, ausführenden Handwerkern und nicht zuletzt den Bewohnern gegenüber der Umwelt. Je weniger Energie für behagliches und hygienisches Wohnen verbraucht werden muß, desto gravierender wirken sich Fehlplanung, schlampige Ausführungen und falsches Nutzerverhalten aus. Die teilweise erwähnten Schwierigkeiten und Probleme zeigen deutlich den Entwicklungsbedarf von noch effektiveren Techniken und Systemen. Vor allem im Bereich der Regelungstechnik und der Ventilatoren sollten verbesserte Lösungen entwickelt und vermarktet werden. Außerdem besteht ein ständiger Informations- und Schulungsbedarf aller am Bau Beteiligter einschließlich den späteren Nutzern.