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Baustoff Holz
Holz war ein überaus wichtiges Material der ersten großen zivilisatorischen Revolution und hat seine Bedeutung bis weit in die Neuzeit gewahrt. Zumindest in den gemäßigten Breiten ermöglichte erst Holzbauten die Seßhaftigkeit. Weil ihr Errichten weit mehr Arbeit erforderte als zuvor das von Hütten und Zelten, wurden dadurch wiederum Ortsgebundenheit und soziale Organisation gefördert. Ein in vielen Regionen vorherrschender Typ blieb über Jahrtausende der Fachwerkbau. In dieser Technik errichtete mehrgeschossige Bürgerhäuser prägten auch das Stadtbild des europäische Mittelalters. Holz ist ein sehr anisotroper Werkstoff. Das Bestreben des Baugewerbes zu rationalisieren und das vieler Familien nach kostengünstigem Wohneigentum förderten in den fünfziger Jahren auch in Westdeutschland die Entwicklung der leichten Tafelbauweise. Ganze Wand- und Deckenelemente lassen sich im Werk vorfertigen und dann auf der Baustelle innerhalb von wenigen Tagen montieren. Durch Methoden des konstruktiven Holzschutzes läßt sich Holz in nahezu allen Innen- und Außenbereichen einsetzen. Der erforderliche Brandschutz muß sorgsam beachtet werden. Bei Aufstellung einschlägiger Normen ist ein Holzbau im Brandfalle einem Massivhaus unter Umständen sogar überlegen. Somit lassen sich die Nachteile von Holz gegenüber mineralischen Baustoffen durch industrielle Verarbeitung und konstruktive Maßnahmen weithin ausgleichen. Ökologisch hat es ihnen gegenüber deutliche Vorzüge. Daß sich moderne Technik und Holzbauweise keineswegs ausschließen, belegen Projekte aus neuerer Zeit. Der Anteil an Neubauten aus Holz in der BRD ist in den letzten Jahren von 0 auf einige Prozent gestiegen; er soll sich bis zur Jahrhundertwende weiter verdoppeln. Voraussetzung ist allerdings eine Anpassung der gesetzlichen und versicherungrelevanten Regelungen an die neuen technischen Möglichkeiten.
Baustoff Holz
Holz war ein überaus wichtiges Material der ersten großen zivilisatorischen Revolution und hat seine Bedeutung bis weit in die Neuzeit gewahrt. Zumindest in den gemäßigten Breiten ermöglichte erst Holzbauten die Seßhaftigkeit. Weil ihr Errichten weit mehr Arbeit erforderte als zuvor das von Hütten und Zelten, wurden dadurch wiederum Ortsgebundenheit und soziale Organisation gefördert. Ein in vielen Regionen vorherrschender Typ blieb über Jahrtausende der Fachwerkbau. In dieser Technik errichtete mehrgeschossige Bürgerhäuser prägten auch das Stadtbild des europäische Mittelalters. Holz ist ein sehr anisotroper Werkstoff. Das Bestreben des Baugewerbes zu rationalisieren und das vieler Familien nach kostengünstigem Wohneigentum förderten in den fünfziger Jahren auch in Westdeutschland die Entwicklung der leichten Tafelbauweise. Ganze Wand- und Deckenelemente lassen sich im Werk vorfertigen und dann auf der Baustelle innerhalb von wenigen Tagen montieren. Durch Methoden des konstruktiven Holzschutzes läßt sich Holz in nahezu allen Innen- und Außenbereichen einsetzen. Der erforderliche Brandschutz muß sorgsam beachtet werden. Bei Aufstellung einschlägiger Normen ist ein Holzbau im Brandfalle einem Massivhaus unter Umständen sogar überlegen. Somit lassen sich die Nachteile von Holz gegenüber mineralischen Baustoffen durch industrielle Verarbeitung und konstruktive Maßnahmen weithin ausgleichen. Ökologisch hat es ihnen gegenüber deutliche Vorzüge. Daß sich moderne Technik und Holzbauweise keineswegs ausschließen, belegen Projekte aus neuerer Zeit. Der Anteil an Neubauten aus Holz in der BRD ist in den letzten Jahren von 0 auf einige Prozent gestiegen; er soll sich bis zur Jahrhundertwende weiter verdoppeln. Voraussetzung ist allerdings eine Anpassung der gesetzlichen und versicherungrelevanten Regelungen an die neuen technischen Möglichkeiten.
Baustoff Holz
Widman, S. (author) / Linsmeier, K.D. (author)
Spektrum der Wissenschaft ; 97-102
1997
6 Seiten, 9 Bilder
Article (Journal)
German
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