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Sicherung der Qualität zementmörtelausgekleideter Trinkwasserleitungen
Anläßlich der notwendigen Sanierung des Trinkwassernetzes der Stadt Dresden wurden von der Dresden Wasser und Abwasser GmbH Versuchsreihen durchgeführt, die sich mit der Beeinflussung der Wasserqualität durch das Rohrleitungsmaterial befassen. Schwerpunkt sind die Auswirkungen von Innenauskleidungen mit Zementmörtel, die zu Überschreitungen des pH-Wertes führen können. Derartige Auskleidungen finden sich in neu verlegten und in sanierten Guß- und Stahlrohrleitungen als Korrosionsschutz. Es stellte sich heraus, daß die Einsatzbedingungen, wie die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Wassers, seine Fließgeschwindigkeit, der Rohrdurchmesser, die Dauer der Stagnation und die Qualität des Zementmörtels, berücksichtigt werden müssen. Die spezifischen Gegebenheiten Dresdens (geringe Härte des Wassers bei schwacher Pufferung und einem Anteil an gelöster Kohlensäure von 0,158 mmol/l) stellen eine besondere Problemstellung dar. Die beschriebenen Versuche erfolgten sowohl ohne als auch mit zusätzlicher CO2-Begasung. Mit der Begasung erhoffte man sich die Karbonatisierung der oxidischen und hydroxidischen Bestandteile der Zementmörtelschicht. Es zeigte sich, daß die Wasserqualität bei allen Rohranbietern durch die Stagnationszeit negativ beeinflußt wurde. Sowohl pH-Wert wie auch Trübung waren nicht akzeptabel, Leitfähigkeit und und Säurekapazität nahmen zeitabhängig zu. Bei den begasten Einzelrohrstücken war die Beeinflussung dort deutlich geringer, wo das Alter unter fünf Tagen lag und noch kein Wasserkontakt vor der Begasung erfolgt war. Die Karbonatisierung erreicht aber nur sehr geringe Schichtdicken. Laufende Langzeitversuche zeigen, daß sich die Wasserqualität durch die CO2-Begasung verbessern läßt. Der Einsatz von Zementmörtel kann demnach befürwortet werden, wenn der pH-Wert ausreichend ist und die Konzentration an Hydrogencarbonat mindestens 1,3 mmol/l bei einem Sättigungsindex von maximal -0,2 beträgt. Fließgeschwindigkeiten unter 0,5 m/s und Rohrdurchmesser unter DN 150 sind bedenklich. Eine CO2-Begasung bei Vor-Ort-Sanierungen sollte 72 Stunden bei 0,4 MPa erfolgen. Versorgungsunternehmen sollten bei den Rohranbietern weitere Entwicklungen und Verbesserungen einfordern.
Sicherung der Qualität zementmörtelausgekleideter Trinkwasserleitungen
Anläßlich der notwendigen Sanierung des Trinkwassernetzes der Stadt Dresden wurden von der Dresden Wasser und Abwasser GmbH Versuchsreihen durchgeführt, die sich mit der Beeinflussung der Wasserqualität durch das Rohrleitungsmaterial befassen. Schwerpunkt sind die Auswirkungen von Innenauskleidungen mit Zementmörtel, die zu Überschreitungen des pH-Wertes führen können. Derartige Auskleidungen finden sich in neu verlegten und in sanierten Guß- und Stahlrohrleitungen als Korrosionsschutz. Es stellte sich heraus, daß die Einsatzbedingungen, wie die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Wassers, seine Fließgeschwindigkeit, der Rohrdurchmesser, die Dauer der Stagnation und die Qualität des Zementmörtels, berücksichtigt werden müssen. Die spezifischen Gegebenheiten Dresdens (geringe Härte des Wassers bei schwacher Pufferung und einem Anteil an gelöster Kohlensäure von 0,158 mmol/l) stellen eine besondere Problemstellung dar. Die beschriebenen Versuche erfolgten sowohl ohne als auch mit zusätzlicher CO2-Begasung. Mit der Begasung erhoffte man sich die Karbonatisierung der oxidischen und hydroxidischen Bestandteile der Zementmörtelschicht. Es zeigte sich, daß die Wasserqualität bei allen Rohranbietern durch die Stagnationszeit negativ beeinflußt wurde. Sowohl pH-Wert wie auch Trübung waren nicht akzeptabel, Leitfähigkeit und und Säurekapazität nahmen zeitabhängig zu. Bei den begasten Einzelrohrstücken war die Beeinflussung dort deutlich geringer, wo das Alter unter fünf Tagen lag und noch kein Wasserkontakt vor der Begasung erfolgt war. Die Karbonatisierung erreicht aber nur sehr geringe Schichtdicken. Laufende Langzeitversuche zeigen, daß sich die Wasserqualität durch die CO2-Begasung verbessern läßt. Der Einsatz von Zementmörtel kann demnach befürwortet werden, wenn der pH-Wert ausreichend ist und die Konzentration an Hydrogencarbonat mindestens 1,3 mmol/l bei einem Sättigungsindex von maximal -0,2 beträgt. Fließgeschwindigkeiten unter 0,5 m/s und Rohrdurchmesser unter DN 150 sind bedenklich. Eine CO2-Begasung bei Vor-Ort-Sanierungen sollte 72 Stunden bei 0,4 MPa erfolgen. Versorgungsunternehmen sollten bei den Rohranbietern weitere Entwicklungen und Verbesserungen einfordern.
Sicherung der Qualität zementmörtelausgekleideter Trinkwasserleitungen
Bunnemann, W. (author) / Kauba, M. (author) / Kuschmann, J. (author) / Michalik, P. (author)
Tiefbau, Ingenieurbau, Straßenbau ; 39 ; 31-35
1997
4 Seiten, 2 Bilder, 3 Quellen
Article (Journal)
German
Sicherung der Qualität zementmörtel-ausgekleideter Trinkwasserleitungen
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