Konzeption und Umsetzung einer Instandhaltungsstrategie für Versorgungsnetze: Fid-Bau Portal

Konzeption und Umsetzung einer Instandhaltungsstrategie für Versorgungsnetze

Kreft, D. / Gruben, G.

Versorgungsunternehmen betreiben Verteilungsnetze, die ein beträchtliches Vermögen darstellen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfordern es, das richtige Maß zwischen den technisch notwendigen Maßnahmen zum Erhalt und zur sicheren Funktion der Verteilungsnetze und der Minimierung des Investitionsvolumens zu finden. In den Stadtwerken Düsseldorf wurde eine zukunftsorientierte Strategie der technisch-wirtschaftlichen Instandhaltung für die Verteilungsnetze von Gas, Wasser und Fernwärme erarbeitet und umgesetzt. Ziel dieser Strategie ist es, sowohl Vorgaben für die langfristige, vorausschauende Planung als auch für die mittelfristige Ressourcenplanung zu liefern. Die Elemente der Instandhaltungsstrategie bestehen in der Bestandsaufnahme (Altersstruktur, Materialart, Nennweitenverteilung, Armaturenbestand, Anteil bereits sanierter Leitungen) und in der Zustandsbeschreibung (Schadensentwicklung, Netzverluste, Qualität des Mediums) sowie der sich daraus ergebenden Bewertung des Rohrnetzes. Weiterhin werden unternehmensspezifische Zielvorgaben berücksichtigt, die Zielgruppen (besonders beeinträchtigte Leitungen) der Strategie bestimmt und ihre Rahmenbedingungen (Mittelbereitstellung) berücksichtigt. Die aus der strategischen Planung gewonnenen Ergebnisse dienen als Grundlage für die jährliche operative Maßnahmeplanung. Dabei werden die Einzelmaßnahmen mit ihren technischen und kaufmännischen Daten zusammengestellt und mit der Strategie abgeglichen. Monatliche strategiebezogene und budgetbezogene Berichte üben neben der Informationsfunktion auch eine Steuerungsfunktion und Kontrollfunktion aus. Eine jährliche Nachschau und Ergebnisanalyse dient der Sicherung von Erfahrungen, die dann in den folgenden Planungszeitraum einfließen. Die Einführung der Instandhaltungsstrategie erbrachte unter anderem eine transparente Mittelverwendung, verbesserte Koordination und Information, klare Verantwortlichkeiten, verbesserte Abläufe und weniger Reibungsverluste zwischen Planung, Arbeitsvorbereitung und Ausführung.