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Großbrandversuche an Wärmedämmverbundsystemen
DIN 4102 sieht zum Nachweis der Brandklasse von Baustoffen das Brandschachtverfahren vor. Dies Verfahren ist jedoch für großteilige Baustoffe und Bauteile ungeeignet; zur Prüfung unter Einbaubedingungen sind dann Großbrandversuche erforderlich. Hier wird über Großbrandversuche an Wärmedämmverbundstoffen (WDVS) berichtet. Die Versuche wurden an der Forschungsstelle für Brandschutz (FBS), Karlsruhe, D, und an der MFPA Leipzig, D, durchgeführt. Da schwerentflammbare WDVS aus PSE-Hartschaum mit mehr als 6 mm Stärke erfahrungsgemäß doch brennen und dabei giftige und korrosive Rauchgase freisetzen, waren Großbrandversuche erforderlich. Zum Versuch bei der FBS wurde eine zweigeschossige Wand aus Hohlblocksteinen mit 2 übereinanderliegenden Fenstern (im EG leerer Holzrahmen, im 1.OG 3-fach Isoverglasung, beide mit Nesselvorhang) und Seitenwandansatz aus Porenbeton gemäß SBI-Test nach ISO 9705 errichtet. Die Brandversuche mit 8 cm dicken schwerentflammbaren Polystyrol-Hartschaumplatten PS 15 SE und mit 8 cm dicken Steinwolle-Dämmplatten werden beschrieben. Die Brandlast wird mit 627,3 kg Fichtenholz dargestellt. Die Versuche werden mit Bildern und tabellarisch protokolliert. Im 1. Versuch (PSE Hartschaum) beginnt die Putzschicht nach 8 min abzufallen, nach 22 min brennt die Fassade, nach 23:30 min fällt die Isolierverglasung des 1.OG heraus, das Feuer springt auf die nächste Etage über. Die auf den Boden gefallenen Massen brennen weiter. Nach 33 min wird gelöscht. Im 2. Versuch (Steinwolle-Dämmplatten) wird die Brandlast nach 32 Minuten gelöscht. Das Fenster des 1.OG bekommt eine Sprung, verhindert aber ein Überspringen des Feuers auf die nächste Etage. Die Steinwolleisolierung beteiligt sich nicht am Brandgeschehen. Die MFPA Leipzig hat einen Versuchsstand für Großbrandversuche mit einem Brandraum in Eckform aus Porenbeton und Promatectplatten errichtet. Die Brandlast besteht aus 25 kg Fichtenholz. Auch hier wurden Polystyrol-Hartschaum WDVS mit Steinwolle-Lamellen WDVS verglichen. Auch hier brannten die PSE-Hartschum WDVS innerhalb kurzer Zeit ab; die Steinwoll-WDVS widerstanden dem Brand.
Großbrandversuche an Wärmedämmverbundsystemen
DIN 4102 sieht zum Nachweis der Brandklasse von Baustoffen das Brandschachtverfahren vor. Dies Verfahren ist jedoch für großteilige Baustoffe und Bauteile ungeeignet; zur Prüfung unter Einbaubedingungen sind dann Großbrandversuche erforderlich. Hier wird über Großbrandversuche an Wärmedämmverbundstoffen (WDVS) berichtet. Die Versuche wurden an der Forschungsstelle für Brandschutz (FBS), Karlsruhe, D, und an der MFPA Leipzig, D, durchgeführt. Da schwerentflammbare WDVS aus PSE-Hartschaum mit mehr als 6 mm Stärke erfahrungsgemäß doch brennen und dabei giftige und korrosive Rauchgase freisetzen, waren Großbrandversuche erforderlich. Zum Versuch bei der FBS wurde eine zweigeschossige Wand aus Hohlblocksteinen mit 2 übereinanderliegenden Fenstern (im EG leerer Holzrahmen, im 1.OG 3-fach Isoverglasung, beide mit Nesselvorhang) und Seitenwandansatz aus Porenbeton gemäß SBI-Test nach ISO 9705 errichtet. Die Brandversuche mit 8 cm dicken schwerentflammbaren Polystyrol-Hartschaumplatten PS 15 SE und mit 8 cm dicken Steinwolle-Dämmplatten werden beschrieben. Die Brandlast wird mit 627,3 kg Fichtenholz dargestellt. Die Versuche werden mit Bildern und tabellarisch protokolliert. Im 1. Versuch (PSE Hartschaum) beginnt die Putzschicht nach 8 min abzufallen, nach 22 min brennt die Fassade, nach 23:30 min fällt die Isolierverglasung des 1.OG heraus, das Feuer springt auf die nächste Etage über. Die auf den Boden gefallenen Massen brennen weiter. Nach 33 min wird gelöscht. Im 2. Versuch (Steinwolle-Dämmplatten) wird die Brandlast nach 32 Minuten gelöscht. Das Fenster des 1.OG bekommt eine Sprung, verhindert aber ein Überspringen des Feuers auf die nächste Etage. Die Steinwolleisolierung beteiligt sich nicht am Brandgeschehen. Die MFPA Leipzig hat einen Versuchsstand für Großbrandversuche mit einem Brandraum in Eckform aus Porenbeton und Promatectplatten errichtet. Die Brandlast besteht aus 25 kg Fichtenholz. Auch hier wurden Polystyrol-Hartschaum WDVS mit Steinwolle-Lamellen WDVS verglichen. Auch hier brannten die PSE-Hartschum WDVS innerhalb kurzer Zeit ab; die Steinwoll-WDVS widerstanden dem Brand.
Großbrandversuche an Wärmedämmverbundsystemen
Isoliertechnik ; 23 ; 14-29
1997
10 Seiten, 14 Bilder, 4 Tabellen, 6 Quellen
Article (Journal)
German
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