Rechnerische Brandsimulation zur Einschätzung des Brandrisikos in Parkgaragen und Tunnelanlagen: Fid-Bau Portal

Rechnerische Brandsimulation zur Einschätzung des Brandrisikos in Parkgaragen und Tunnelanlagen

Steinert, C.

Die rechnerische Brandsimulation zur Einschätzung des Risikos bei einem Fahrzeugbrand in Parkgaragen und Tunneln bietet die Möglichkeit, durch Vergleichsrechnungen bei unterschiedlichen Parametervorgaben Optimierungen an vorgeschlagenen Systemen vorzunehmen. Der Schwerpunkt bei der Bemessung eines individuellen Brandschutzkonzeptes liegt auf der realistischen Einschätzung der Sichtverhältnisse und der Fluchtmöglichkeiten sowie der Umsetzung von geeigneten Maßnahmen zur Entrauchung und Lüftung. Für die Brandsimulationen eines Pkw-Garagenbrandes und eines Tunnelbrandes wurden ein Zonenmodell und ein Feldmodell eingesetzt. Mit dem Zonenmodell werden Verbrennungsvorgänge und Plume-Einmischungsvorgänge detaillierter erfaßt, während das Feldmodell geeigneter zur Darstellung von Strömungsvorgängen ist. Für einen Garagenbrand wurden die Verteilung von Temperatur und Rauch sowie die Sichtverhältnisse mit dem Zonenmodell für verschiedene Parametervariationen (ein bzw. zwei Plumes, ein offenes bzw. geschossenes Parkdeck, natürliche bzw. erzwungene Lüftung, Brand eines bzw. dreier Fahrzeuge) rechnerisch simuliert. Die maximale Heißgastemperatur wurde beeinflußt von der Anzahl der Plumes und brennenden Pkw, die erste Rauchausbreitung wurde von zusätzlicher Abluft beeinflußt, und die Sichtweite in der Kaltluftschicht sowie die Dicke der Heißgasschicht wurden durch die Art des Parkdecks bestimmt. Der Schwerpunkt von Brandschutzmaßnahmen sollte auf der Brandfrüherkennung mit Rauchmeldern liegen. Aus der Simulation der Einflüsse des Lüftungssystems auf die Ausbreitung von Heißgas und Rauch sowie Heißgasschichtung, Heißgastemperaturen und Sichtweiten bei einem Tunnelbrand konnten wegen der sehr unterschiedlichen Szenarien keine allgemeinen Optimierungsempfehlungen abgeleitet werden.