Untersuchungen zur Dauerbeständigkeit von vorgefertigten Spannbeton-Brückenträgern: Fid-Bau Portal

Untersuchungen zur Dauerbeständigkeit von vorgefertigten Spannbeton-Brückenträgern

Krumbach, R. / Meichsner, H. / Schubert, L.

In der ehemaligen DDR wurde als Spannstahl meistens der ovale, schräggerippte, vergütete ST 140/160 eingesetzt. Inzwischen wird er nicht mehr hergestellt, da aber viele Bauten damit gebaut wurden, ist die Beurteilung seines Langzeit- und Korrosionsverhaltens von Interesse. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert daher ein Projekt der Materialuntersuchungs- und Prüfungsanstalt für Bauwesen, Leipzig, bei dem ausgebaute alte Original-Spannbetonbrückenträger BT700 und BT500, nachträglich vorgespannt mit den Bündelspanngliedern BSG 50, auch zerstörend untersucht werden konnten. Parallel dazu wurden Untersuchungen an ausgebauten Spannbetonschwellen mit sofortigem Verbund durchgeführt. Alle Bauteile waren mehr als zehn Jahre der freien Bewitterung ausgesetzt. Normen, Herstellung, chemische Zusammensetzung und Eigenschaften des Spannstahls St 140/160 werden beschrieben. Aus dem mehrmals veränderten Liefersortiment war hier der meistens eingesetzte ovale, schräg gerippte Draht in Verwendung, der warm gewalzt und ölschlußvergütet der TGL12530/06, 1983, entspricht. Zum Vergleich standen neuwertige hochtemperatur-thermomechanisch behandelte Stahlproben zur Verfügung. Die Korrosionsuntersuchungen mittels DIBt-Versuch, sowie die Durchführung der Laborversuche in vier Versuchsreihen werden beschrieben. Zusammenfassend wird festgestellt, daß die ermittelten Material- und Werkstoffkenngrößen den damals gültigen DDR-Normen entsprechen. Der Spannstahl zeigte sich anfällig gegenüber Spannungsrißkorrosion mit Standzeiten deutlich unter den vorgegebenen 500 Stunden. Unter der Voraussetzung einer guten Qualität von Beton, schlaffer Bewehrung, Einpreßmörtel und Spannstahl in der Art, wie sie bei den untersuchten Bauteilen vorlag, wird jedoch keine akute Gefahr für Schäden durch Spannungsrißkorrosion gesehen. Die Ursachen für das Auftreten von Rostpunkten an ausgebauten Spannstählen konnten nicht geklärt werden.